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Niedersachsen kann das besser: Diskriminierung von Menschen mit HIV muss aufhören!
Seit 35 Jahren ist der Welt-Aids-Tag der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Für den Paritätischen Niedersachsen und seine Mitgliedsorganisation, dem Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen, konnte in dieser Zeit einiges für die Verbesserung der Lebensrealität von Menschen mit HIV erreicht werden. Von einem gleichberechtigten Leben von Menschen mit und ohne HIV kann aber weiterhin keine Rede sein. Denn Unwissenheit, Vorurteile und Diskriminierung gehören nach wie vor zur wiederkehrenden Erfahrung von Menschen mit HIV.
In Niedersachsen gibt es immer wieder Beispiele von unrechtmäßiger Herabsetzung HIV-positiver Menschen im Alltag, zum Beispiel ein äußerlich sichtbarer Vermerk auf einer Patientenakte oder die Ablehnung einer Beamtenlaufbahn aufgrund der Ansteckung mit dem Virus. „HIV ist heute gut behandelbar und unter Therapie nicht übertragbar. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund und sind genauso leistungsfähig wie andere Menschen. Dieses Wissen bekannt zu machen und gesellschaftliche Ängste abzubauen ist das Ziel unserer täglichen Arbeit, besonders aber zum Welt-Aids-Tag“, betont die Geschäftsführerin des Landesverbandes Sexuelle Gesundheit, Christin Engelbrecht.
Das Anliegen des 1988 eingeführten Aktionstages bleibt auch heute aktuell. Bei der Online-Befragung „positive stimmen 2.0“ berichteten 95 Prozent der Befragten von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.
„Diese Zahlen sagen viel darüber aus, dass trotz der enormen medizinischen Erfolge HIV-positive Menschen heute immer noch nicht leben können wie alle anderen. Denn innerhalb unserer Gesellschaft herrschen beim Thema HIV große Unwissenheit und Vorurteile, die das Leben der Betroffenen unnötig erschweren. Nur durch mehr Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft können Stigmatisierung und Berührungsängste überwunden werden und Menschen mit HIV ein angstfreies und gutes Leben führen“, erklärt Kerstin Tack, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Niedersachsen.
Der Paritätische und der Landesverband Sexuelle Gesundheit fordern ein Ende der Stigmatisierung HIV-positiver Menschen und zeigen sich überzeugt davon: Niedersachsen kann das besser. Um Vorurteile abzubauen und die Rechte von HIV-positiven Menschen zu stärken, braucht es neben der Stärkung von niedrigschwelligen Beratungsangeboten wie den Aidshilfen auch mehr Investitionen in Präventionsprojekte und Informationskampagnen.
► Die deutschlandweite Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ stellt sieben starke Persönlichkeiten mit HIV vor. Ihre Geschichten sollen dazu anregen, das eigene Wissen auf den Prüfstand zu stellen, sich Vorurteile bewusst zu machen und sie zu korrigieren. Mehr Informationen zur Kampagne finden Sie hier.