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PMS 27/17 v. 20.09.2017
„Heute werden Kinder weltweit gefeiert“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. „Aber an ihrer oft schlechten Situation ändert sich dadurch nichts.“ Millionen Kinder seien von Armut und Hunger, von Krieg und Umweltkatastrophen betroffen, lebten unter erbärmlichsten Bedingungen, müssten arbeiten gehen, um die Familie mitzuernähren. „Da geht es den Kindern in Deutschland und in Niedersachsen vergleichsweise sehr gut“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber auch hier gibt es viel zu tun.“
So sind Kinder in Niedersachsen überdurchschnittlich von Armut betroffen. 9,8 Prozent der Niedersachsen beziehen Leistungen der sozialen Mindestsicherung, also zum Beispiel ALG II oder Sozialgeld. Bei den unter 18-Jährigen sind es allerdings 15,1 Prozent. In größeren Städten liegt der Anteil oft noch deutlich höher, etwa in Wilhelmshaven (29,7 Prozent), in Delmenhorst (28,9) und in Hannover (27,7). „Wir erleben hier eine fundamentale Ungleichheit von Lebensverhältnissen“, sagt Birgit Eckhardt. „Das dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen.“ Allein 148.743 Kinder unter 15 Jahren, 14,2 Prozent dieser Altersgruppe, leben in Haushalten, die ALG II beziehen. „Das ist fast so viel, wie Osnabrück Einwohner hat.“ Bei den unter Dreijährigen ist die Quote mit 16 Prozent noch mal höher.
Aus der hohen Armutsquote resultieren dauerhaft schlechtere Chancen für die Kinder, zum Beispiel beim Erlernen von Musikinstrumenten, beim Besuch von Sportvereinen und in der Bildung. „In diesem Bereich wird viel getan, vor allem Kommunen, Musikschulen und Sportvereine sind da sehr aktiv“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber der materielle Nachteil lässt sich mit all diesen Maßnahmen nur bedingt kompensieren.“ Beispiel Bildung: Zwischen 150 und 200 Euro müssen Eltern jährlich für den Schulbedarf ausgeben. Bei der Einschulung und beim Übergang auf eine weiterführende Schule sind die Kosten mitunter doppelt so hoch. Aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bekommen betroffene Familien aber nur 100 Euro erstattet. „Da stimmt doch was nicht“, sagt Birgit Eckhardt. „Diese Mittel müssen dringend der Realität angepasst werden. Eine Kindergrundsicherung könnte die Situation grundlegend entschärfen.“ Auch andere Maßnahmen seien vorstellbar: die Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit, günstigere Sammelbestellungen für Schulbedarf über die jeweiligen Schulen. Denn: „Auch für Eltern mit ordentlichem Einkommen ist der teure Schulbedarf eine enorme Belastung.“
Damit überhaupt alle Eltern ein gutes Einkommen erzielen können, müsse sich ebenfalls einiges ändern. „Es ist untragbar, dass fast die Hälfte aller Alleinerziehenden von Armut bedroht ist“, sagt Birgit Eckhardt. Eine flexible, verlässliche Kinderbetreuung bis zum Ende der Grundschule sei deshalb unbedingt sicherzustellen, fordert die Landesvorsitzende von der nächsten Landesregierung. Eine weitere Forderung: Kinder aus Flüchtlingsfamilien müssen besser gefördert werden, mit Sprachunterricht unabhängig vom Aufenthaltsstatus und, wo nötig, mit psychologischer Betreuung. „Zum Wohle der Familien, zum Wohle der Kinder in unserem Land.“
So sind Kinder in Niedersachsen überdurchschnittlich von Armut betroffen. 9,8 Prozent der Niedersachsen beziehen Leistungen der sozialen Mindestsicherung, also zum Beispiel ALG II oder Sozialgeld. Bei den unter 18-Jährigen sind es allerdings 15,1 Prozent. In größeren Städten liegt der Anteil oft noch deutlich höher, etwa in Wilhelmshaven (29,7 Prozent), in Delmenhorst (28,9) und in Hannover (27,7). „Wir erleben hier eine fundamentale Ungleichheit von Lebensverhältnissen“, sagt Birgit Eckhardt. „Das dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen.“ Allein 148.743 Kinder unter 15 Jahren, 14,2 Prozent dieser Altersgruppe, leben in Haushalten, die ALG II beziehen. „Das ist fast so viel, wie Osnabrück Einwohner hat.“ Bei den unter Dreijährigen ist die Quote mit 16 Prozent noch mal höher.
Aus der hohen Armutsquote resultieren dauerhaft schlechtere Chancen für die Kinder, zum Beispiel beim Erlernen von Musikinstrumenten, beim Besuch von Sportvereinen und in der Bildung. „In diesem Bereich wird viel getan, vor allem Kommunen, Musikschulen und Sportvereine sind da sehr aktiv“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber der materielle Nachteil lässt sich mit all diesen Maßnahmen nur bedingt kompensieren.“ Beispiel Bildung: Zwischen 150 und 200 Euro müssen Eltern jährlich für den Schulbedarf ausgeben. Bei der Einschulung und beim Übergang auf eine weiterführende Schule sind die Kosten mitunter doppelt so hoch. Aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bekommen betroffene Familien aber nur 100 Euro erstattet. „Da stimmt doch was nicht“, sagt Birgit Eckhardt. „Diese Mittel müssen dringend der Realität angepasst werden. Eine Kindergrundsicherung könnte die Situation grundlegend entschärfen.“ Auch andere Maßnahmen seien vorstellbar: die Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit, günstigere Sammelbestellungen für Schulbedarf über die jeweiligen Schulen. Denn: „Auch für Eltern mit ordentlichem Einkommen ist der teure Schulbedarf eine enorme Belastung.“
Damit überhaupt alle Eltern ein gutes Einkommen erzielen können, müsse sich ebenfalls einiges ändern. „Es ist untragbar, dass fast die Hälfte aller Alleinerziehenden von Armut bedroht ist“, sagt Birgit Eckhardt. Eine flexible, verlässliche Kinderbetreuung bis zum Ende der Grundschule sei deshalb unbedingt sicherzustellen, fordert die Landesvorsitzende von der nächsten Landesregierung. Eine weitere Forderung: Kinder aus Flüchtlingsfamilien müssen besser gefördert werden, mit Sprachunterricht unabhängig vom Aufenthaltsstatus und, wo nötig, mit psychologischer Betreuung. „Zum Wohle der Familien, zum Wohle der Kinder in unserem Land.“