Interview mit Luisa Piehl
Examinierte Altenpflegerin in der ambulanten Pflege
- Warum war Ihnen die Arbeit im sozialen Bereich wichtig?
- Ich habe in der Wirtschaftsschule schnell gemerkt, dass das nicht das Richtige für mich ist. Mir hat die Arbeit am Menschen Spaß gemacht, weil man immer etwas Neues erlebt und man auch unglaublich viel von den Patienten und Patientinnen zurückbekommt. Daraufhin habe ich im Bereich der Altenpflege erst ein Praktikum gemacht, war dann als Pflegehelferin in einem Heim tätig und habe später meine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin beim Paritätischen absolviert.
- Warum haben Sie sich für den Paritätischen als Arbeitgeber entschieden?
- Der Paritätische ermöglichte mir „Muttitouren“ mit elternfreundlichen Arbeitszeiten und hat mich auch bei meinem Führerschein unterstützt, der Voraussetzung für diesen Beruf war. Ich fand es einfach toll, dass mir das alles ermöglicht wurde.
- Was war Ihr persönliches Highlight während Ihrer Ausbildungszeit?
- Ich hatte anfangs Schwierigkeiten in der Schule und war dann super stolz, als ich mein Examen bestanden hatte. Dabei habe ich auch tolle Unterstützung und Tipps von meinen Kollegen und Kolleginnen beim Paritätischen bekommen.
- Sie wurden nach Ihrer Ausbildung vom Paritätischen im Bereich der ambulanten Pflege übernommen. Können Sie einen typischen Arbeitstag von Ihnen beschreiben?
- Ich arbeite aktuell in Teilzeit mit 25 Stunden, damit ich zu Hause auch noch genügend Zeit für meine Tochter habe. Jeden Tag fahre ich meine eigenen Touren und habe zusätzlich Koordinationszeit im Büro. Morgens hole ich im Kreisverband das Auto und alle notwendigen Kundeninformationen und Medikamente ab und dann geht es los zu den unterschiedlichen Kunden und Kundinnen. Mit meinem Diensthandy kann ich meine Arbeitszeiten, Kundenbesuche und erbrachten Leistungen erfassen. Generell wird mir ein sehr flexibles und selbstständiges Arbeiten ermöglicht und die Zeitvorgaben passen auch gut, sodass ich mir genügend Zeit bei meinen Kunden und Kundinnen lassen kann. Am Ende der Tour geht es wieder zurück ins Büro und es gibt eine telefonische Übergabe der Informationen an die Kollegen und Kolleginnen im Spätdienst. Zusätzlich wird ein Übergabebuch mit allen wichtigen Punkten gepflegt und alle zwei Wochen haben wir gemeinsam eine Dienstbesprechung.
- Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
- Viele ältere Menschen sind alleine und freuen sich unglaublich, wenn man zu ihnen kommt und sie mit einem erzählen können. Besonders schön ist das Vertrauen, dass man von den Kunden und Kundinnen bekommt. Ich fühle mich in diesem Job einfach wohl, tue etwas Gutes und kann auch sehr selbstständig.
- Was war die größte Herausforderung, die Sie erlebt haben?
- Die Herausforderung war es, mit einem Kind während der Ausbildung alles unter einen Hut zu bekommen. Aber dafür habe ich immer beste Unterstützung erhalten.
- Welche Fähigkeiten konnten Sie durch Ihre Arbeit ausbauen?
- Das sind auf jeden Fall mein Organisationstalent und meine Flexibilität, mich an jede neue Gegebenheit anzupassen, die am Tag auf einen zukommt.
- Was würden Sie potenziellen Bewerbern und Bewerberinnen für den Bereich Pflege beim Paritätischen empfehlen?
- Sie sollten sehr kommunikativ und offen sein. In der Ausbildung fährt man mit allen Kollegen und Kolleginnen mit und man hat täglich mit Kunden und Kundinnen zu tun. Außerdem sollte man in den unterschiedlichen Situationen ruhig bleiben und sich in Menschen und ihre aktuelle Lage hineinversetzen können.
- Was sind Ihre persönlichen Interessen und Hobbys?
- Ich gehe sehr gerne ins Fitnessstudio, bin aber auch oft draußen unterwegs und verbringe viel Zeit mit meinem Kind. Außerdem mag ich Tattoos und habe auch selbst welche.