Interview mit Petra Bombeck

Examinierte Altenpflegerin in der Tagespflege

  • Was waren Ihre bisherigen beruflichen Schritte?
    • Ich habe damals eine Ausbildung als Zahnarzthelferin gemacht. Nach meiner Elternzeit hat mir eine Kollegin empfohlen, einen Job im Altenheim in der sozialen Betreuung anzunehmen. Ich sollte eine stundenweise Betreuung bei den Bewohnern und Bewohnerinnen, die bettlägerig waren, übernehmen. Deshalb habe ich für 3 Monate eine Weiterbildung für die soziale Betreuung gemacht. Da mir die Arbeit in der Einrichtung mit den Senioren Freude bereitet hat, habe ich mich zur Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden und habe dies nie bereut. Nachdem das Altenheim schließen musste, bin ich in die Tagespflege zum Paritätischen Wohlfahrtsverband gewechselt und habe dort meine Ausbildung abgeschlossen.
  • Warum war Ihnen die Arbeit im sozialen Bereich wichtig?
    • Ich habe mich früher schon in der Kinderkirche engagiert und es hat mir auch schon immer Spaß gemacht, mit älteren Menschen zusammenzuarbeiten. Für mich ist wichtig zu wissen, was diese Menschen bewegt und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.
  • Können Sie einen typischen Arbeitstag von Ihnen beschreiben?
    • Morgens treffen wir alle Vorbereitungen, stellen Getränke für alle bereit, lüften durch und dann werden die Tagesgäste von unserem hauseigenen Abholdienst gebracht. Daraufhin nehmen wir alle in Empfang, frühstücken mit ihnen gemeinsam und unterstützen sie dabei. Wir führen mit unseren Gästen Gespräche und helfen da, wo man gebraucht wird. Ich bin außerdem noch die stellvertretende Pflegedienstleitung und habe auch im Büro organisatorische Aufgaben, wie beispielsweise die Erstellung des Wochenplans, die Personalplanung in der Tagespflege und auch die Pflegedokumentation sowie Aufnahmen und Beratungen in Bezug auf Tagespflege. Außerdem pflegen wir den Kontakt zu den Angehörigen und halten Rücksprache, wo Unterstüzung benötigt wird und wo zusätzliche Maßnahmen/Therapien/Hilfsmittel unterstützend sein können. Zusätzlich organisieren wir Feste, zum Beispiel an Fasching mit besonderem Essen, Musik und Spielen für unsere Tagesgäste sowie Angehörigenabende zum Austausch.
  • Wie wurden Sie durch den Paritätischen gefördert?
    • Ich hatte beim Paritätischen die Möglichkeit, meine angefangene Fachkraftausbildung abzuschließen. Aktuell absolviere ich eine einjährige Weiterbildung zur Pflegedienstleitung. Die Weiterbildung wird durch den Paritätischen finanziert und für die Fahrten zum Bildungsträger kann ich einen Dienstwagen nutzen. Für die Präsenzzeit in meiner Weiterbildung werde ich freigestellt. Im Rahmen der Weiterbildung (und sonst auch) habe ich viel Wertschätzung und Vertrauen erfahren. Es fand sich immer eine Leitungskraft, die bei offenen Fragen ein Ohr für mich hatte und mich unterstützt hat, wenn es notwendig war.
  • Was macht den Paritätischen als Arbeitgeber aus?
    • Der Paritätische ist wohnortnah, die Arbeitszeiten sind gut und für mich stehen Herausforderungen an, die ich gerne bereit bin, anzunehmen. Innerhalb des Paritätischen haben wir ein tolles Team, in dem ich mich wohl fühle und immer einen Ansprechpartner habe. In Bezug auf die Landesverbandsgeschäftsstelle hatte ich bisher wenige, direkte Berührungspunkte. Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn bestimmte Prozesse zentral gesteuert werden. Hier denke ich besonders an das Pflegereferat, das gerade in der vergangenen Zeit während Corona schnell alle notwendigen Schritte sowie die damit verbundene Formulare/Pläne praxisnah auf den Weg gebracht hat. Außerdem habe ich bislang nur hervorragendes Führungspersonal erlebt und ich fühle mich im Bereich der Tagespflege einfach rundum wohl.
  • Was möchten Sie zukünftigen Bewerbern und Bewerberinnen mit auf den Weg geben?
    • Sie sollten Spaß an ihrem Beruf haben, sich auf ältere Menschen einlassen und sie fördern und fordern unter Berücksichtigung der Lebensleistung sowie Biografie. Außerdem sind Teamfähigkeit, Verlässlichkeit, Empathie und Flexibilität besonders wichtig, da jeder Tag bei uns anders ist.
  • Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
    • Ganz klar: das Zusammensein mit den älteren Menschen. Mir macht es Spaß, sie zu Aktivitäten zu ermutigen und zu sehen, was wir an Lebensfreude vermitteln können und welche Erfolge, gerade im Bereich der Mobilisation, wir erleben können.
  • Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
    • Familie und Freunde sind für mich sehr wichtig. Regelmäßig treffen wir uns zu Spieleabenden, mal ganz ohne digitale Medien. Außerdem absolviere ich derzeit meine Weiterbildung und gehe im Urlaub auch gerne tauchen.

Berufserfahrene

Marion Köneke

Pflegehelferin in der ambulanten Pflege

Es ist nie zu spät, sich beruflich umzuorientieren.