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PMS 09/20 vom 24.04.2020

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"Das soziale Gewissen der CDU": Zum Tod von Norbert Blüm

Norbert Blüm, 1935-2020 (Foto: Udo Grimberg)

Norbert Blüm ist tot. Der CDU-Politiker starb gestern im Alter von 84 Jahren an den Langzeitfolgen einer Blutvergiftung. „Deutschland verliert mit Norbert Blüm einen engagierten Streiter für eine Politik, in der das Soziale stärker wiegt als der bloße wirtschaftliche Erfolg“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. „Er wird fehlen.“

Seit 1968, als er zum Hauptgeschäftsführer der CDU-Sozialausschüsse wurde, prägte Blüm die Politik der Bundesrepublik mit. In der gesamten Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl gehörte Blüm dem Kabinett an. „Sein Einsatz für soziale Sicherungssysteme und gegen rein private Vorsorge verbunden mit dem Zitat „Die Rente ist sicher!“ bleibt unvergessen“, so Birgit Eckhardt. 1995 wurde unter seiner Verantwortung die Pflegeversicherung eingeführt.

Norbert Blüm war stolz auf seine Herkunft und bezeichnete sich stets als „Opelaner“. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und stand mit seinem eigenen Lebenslauf – gelernter Werkzeugmacher, Abitur an der Abendschule, Studium der Philosophie, Geschichte und Theologie – auch für die Wichtigkeit der sozialen Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems. Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik engagierte er sich weiter für ein soziales Deutschland.

Norbert Blüm hinterlässt seine Ehefrau Marita, mit der er seit 1964 verheiratet war, und drei erwachsene Kinder.