Equal Care Day am 1. März 2025: Altersarmut von Frauen bekämpfen, Chancengleichheit endlich umsetzen
„Mehr als jede fünfte Frau in Niedersachsen ist armutsgefährdet – Tendenz steigend", warnt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, anlässlich des Equal Care Day am 1. März. Denn unter anderem aufgrund der ungleichen Verteilung von Sorgearbeit sind Frauen weiterhin finanziell benachteiligt – mit drastischen Folgen für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und Altersvorsorge.
Der Gender Care Gap in Niedersachsen beträgt 44 % – das bedeutet, dass Frauen fast doppelt so viel Zeit wie Männer mit der unbezahlten Pflege von Angehörigen und der Betreuung von Kindern verbringen. Ein Grund für die übermäßige Sorgearbeit von Frauen ist die unzuverlässige Betreuung in den Kitas. Betreuungszeiten werden häufig gekürzt oder fallen komplett aus. Grund hierfür ist der Fachkräftemangel in den Kitas und die Überlastung des Personals. Diese Situation führt dazu, dass Frauen ihre Arbeitszeiten reduzieren oder sogar ihre Berufstätigkeit beenden müssen. Und das hat langfristige Folgen: Frauen erhalten im Durchschnitt deutlich geringere Renten als Männer.
Ein weiteres großes Problem stellt auch der Gender Pay Gap dar: „Selbst bei gleicher Arbeitszeit und identischer Tätigkeit verdienen Frauen in Niedersachsen durchschnittlich 15 % weniger als Männer. Diese Ungleichheiten führen direkt zu einer besorgniserregenden Rentenlücke, die es nachhaltig zu bekämpfen gilt“, so Tack weiter.
Zur Eindämmung der Altersarmut bei Frauen (Gender Pension Gap) schlägt der Paritätische Niedersachsen konkrete politische Maßnahmen vor: gleiche Verdienstchancen und transparente Lohnstrukturen, eine verlässliche Kinderbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Abschaffung unzulänglich abgesicherter Mini-Jobs und eine Abkehr vom traditionellen „Versorgermodell“.
„Der Equal Care Day erinnert uns daran, dass wir dringend eine geschlechtergerechte Alterssicherungspolitik brauchen! Der Paritätische Niedersachsen appelliert an die Politik: Finanzielle Gleichberechtigung muss endlich Realität werden – im aktiven Erwerbsleben und im Alter“, so Tack abschließend.