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Aus dem Jahr 2012

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Zurück zu den Wurzeln: "Lö-Mö" unterwegs mit Pyrmonts Paritäten

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SPD-MdB fordert bessere Perspektiven für Pflegepersonal Bad Pyrmont (ar).

Es ist sitzungsfreie Zeit im Bundestag, und während die deutsche Politikerriege durch Tirol wandert, am Strand von Rio lümmelt oder in der Toskana Rotwein verkostet, geht die heimische Abgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller zurück zu ihren Wurzeln. „Zehn Jahre lang habe ich in den 80er Jahren eine Sozialstation geleitet,“ erklärt sie, „und ich will den Kontakt zu Alltagssituationen, die mit Arbeit zu tun haben, nicht verlieren.“ Deshalb war die Sozialdemokratin gestern zusammen mit Elisabeth Krause unterwegs und begleitete die Chefin der Pyrmonter Paritäten zu verschiedenen Einsätzen. Besonders eindrucksvoll empfand sie dabei Besuche bei Demenzkranken, die ihr Leben ohne einen ambulanten Pflegedienst nicht mehr meistern könnten. „Besonders schwierig ist zunächst einmal das Eingeständnis, mein Partner ist dement,“ sagt Elisabeth Krause, und „Lö-Mö“ ergänzt: „Im Alter an Diabetes zu erkranken, ist einfacher. Da kann man mit angepasstem Verhalten selbstbestimmt gut zurechtkommen.“ Auch seien soziale Netzwerke von großer Bedeutung, die sowohl Familie als auch Freunde und Nachbarn mit einbezögen, wenn es um die Organisation eines funktionierenden Pflegeumfeldes gehe. Und gerade Alleinstehende könnten sich damit trotz Pflegebedürftigkeit noch für lange Zeit Selbstständigkeit sichern. 

Mit Blick auf neue Wohnformen wie beispielsweise Senioren-WG’s verweist sie auf Modelle in Bielefeld oder Lemgo, wo Wohnungsbaugesellschaften den Trend erkannt hätten. „Da reicht es nicht mehr aus, energetisch und altengerecht zu bauen“, sagt die Bundespolitikerin, „es müssen auch die Voraussetzungen für soziale Vernetzung gegeben sein.“ Wichtig sei, dass Pflegekräfte unter dem enormen Zeitdruck der Vertaktung doch intensive persönliche Zuwendung zeigten und trotz schlechter Bezahlung ihr Engagement mit großer Verlässlichkeit ganz auf den Patienten richten. „Es kann nicht angehen, dass ich durch Schrauben am Auto mehr verdiene, als in der menschlichen Pflege“, sagt Lösekrug-Möller, „und darum muss den Fachkräften dort eine bessere Perspektive geboten werden.“ Dass dafür die gegenwärtigen Sätze der Pflegeversicherung nicht ausreichen, sei ihr klar, und so plädiert Lösekrug-Möller für die Einführung einer Bürgerversicherung und für ein Tarifwerk Soziales, das von der Gewerkschaft ver.di bereits gefordert wird. Als nächste Stationen für ihre Basis-Besuche hat sich „Lö-Mö“ eine Kita und die Mitfahrt auf einer Lokomotive vorgenommen. Gestern zusammen auf Tour: Gabriele Lösekrug-Möller (re.) und Elisabeth Krause. 

(Artikel Pyrmonter Nachrichten 25.07.2012 Seite 10, Foto: rr)