Aus dem Jahr 2014
Altenpflege dramatisch unterfinanziert
Aktive Ehrenamtliche auf Neujahrsempfang des Paritätischen von Sozialministerin ausgezeichnet
Hameln. Ehre, wem Ehre gebührt! Sechs Ehrenamtliche, die sich durch nachhaltiges Engagement in den verschiedensten Bereichen des Paritätischen in Hameln-Pyrmont in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hatten, wurden gestern Abend beim Neujahrsempfang des Wohlfahrtsverbandes im Kunstkreis mit Urkunden von der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt geehrt:
Nicola Kraus, die seit Jahren aktiv in der Selbsthilfe ist, von 1993 bis 2008 eine von ihr gegründete Stillgruppe geleitet hat, seit 1996 im Kinderschutzbund aktiv ist, die Hilfsaktion Kreidetafel mitgegründet hat und seit 2008 unterstützt und seit 2008 auch Mitglied im Selbsthilferat der Kontaktstelle für Selbsthilfe ist.
Franz Theilen aus Bad Pyrmont, der im Jahr 2004 die Alzheimergesellschaft mitbegründete und in ihren Vorstand gewählt wurde, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Demenzerkrankten in Bad Pyrmont gründete und sich insbesondere für Menschen einsetzt, die einen abschlägigen Bescheid vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen erhalten haben.
Renate Höpner, auf deren vielseitiges und unermüdliches Engagement die Gründung der Suchtkrankenhilfe e.V. im Jahre 1981 und die Entstehung einer entsprechenden Beratungsstelle zurückgeht und die von 2006 bis 2013 ehrenamtlich die Begleitung und Beratung von Ratsuchenden übernahm.
Milian-Erik Retkowski und Baris Karakoc, die sich seit 2006 im Schulprojekt „Soziales Lernen“ der Wilhelm-Raabe- Schule mit der Freiwilligen Agentur des Paritätischen engagieren.
Annegret Webel aus Bad Pyrmont, die seit 2007 im Seniorenbeirat der Stadt ist und seit 2010 als dessen Vorsitzende fungiert.
Dass sie von Sozialministerin Rundt geehrt wurden, verdanken sie auch einem Versprechen, das die SPD-Politikerin vor einem Jahr beim Neujahrsempfang während der Wahlkampfzeit gegeben hatte: „Wenn ich Ministerin werden sollte, komme ich im nächsten Jahr wieder.“ Weil sie damals auch schriftlich zugesagt hatte, nicht als Wahlkämpferin aufzutreten, hatte sie vor einem Jahr einen Vortrag zum Thema „Glück“ gehalten. Diesmal ging es um Grundsätze einer sozialpolitischen Neuausrichtung in Niedersachsen. Dabei legte sie ihr Hauptaugenmerk auf die Sicherung der Versorgung in den ländlich geprägten Räumen und kritisierte, dass sowohl der ambulante als auch der stationäre Bereich der Altenpflege in Niedersachsen „dramatisch unterfinanziert“ seien und „dramatischer Handlungsbedarf“ bestehe. Es müsse dringend daran gearbeitet werden, „die Wirtschaftlichkeit der Pflegedienste auf dem Land zu stärken“, betonte die Ministerin, „damit Pflegebedürftige weiterhin zu Hause versorgt werden können“. So müssten beispielsweise vermehrte Wegezeiten so vergütet werden, „dass sich ein ländlicher Pflegedienst rechnet“. Dramatisch sei auch der Fachkräftemangel in der Altenpflege. Wer nach drei Jahren Ausbildung deutlich weniger verdiene als ein Mechatroniker, der werde sich eben auch nicht für die Pflege entscheiden. Die Ministerin kündigte an, die Landesregierung wolle die Schulgeldfreiheit für die Altenpflegeausbildung gesetzlich absichern und auf eine Altenpflegeumlage hinarbeiten, die von allen Pflegeeinrichtungen zu entrichten sei, die selbst nicht ausbildeten. Grußworte auf dem Neujahrsempfang sprachen Landrat Tjark Bartels und Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann.
Von Wolfhard F. Truchseß
Hameln. Ehre, wem Ehre gebührt! Sechs Ehrenamtliche, die sich durch nachhaltiges Engagement in den verschiedensten Bereichen des Paritätischen in Hameln-Pyrmont in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hatten, wurden gestern Abend beim Neujahrsempfang des Wohlfahrtsverbandes im Kunstkreis mit Urkunden von der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt geehrt:
Nicola Kraus, die seit Jahren aktiv in der Selbsthilfe ist, von 1993 bis 2008 eine von ihr gegründete Stillgruppe geleitet hat, seit 1996 im Kinderschutzbund aktiv ist, die Hilfsaktion Kreidetafel mitgegründet hat und seit 2008 unterstützt und seit 2008 auch Mitglied im Selbsthilferat der Kontaktstelle für Selbsthilfe ist.
Franz Theilen aus Bad Pyrmont, der im Jahr 2004 die Alzheimergesellschaft mitbegründete und in ihren Vorstand gewählt wurde, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Demenzerkrankten in Bad Pyrmont gründete und sich insbesondere für Menschen einsetzt, die einen abschlägigen Bescheid vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen erhalten haben.
Renate Höpner, auf deren vielseitiges und unermüdliches Engagement die Gründung der Suchtkrankenhilfe e.V. im Jahre 1981 und die Entstehung einer entsprechenden Beratungsstelle zurückgeht und die von 2006 bis 2013 ehrenamtlich die Begleitung und Beratung von Ratsuchenden übernahm.
Milian-Erik Retkowski und Baris Karakoc, die sich seit 2006 im Schulprojekt „Soziales Lernen“ der Wilhelm-Raabe- Schule mit der Freiwilligen Agentur des Paritätischen engagieren.
Annegret Webel aus Bad Pyrmont, die seit 2007 im Seniorenbeirat der Stadt ist und seit 2010 als dessen Vorsitzende fungiert.
Dass sie von Sozialministerin Rundt geehrt wurden, verdanken sie auch einem Versprechen, das die SPD-Politikerin vor einem Jahr beim Neujahrsempfang während der Wahlkampfzeit gegeben hatte: „Wenn ich Ministerin werden sollte, komme ich im nächsten Jahr wieder.“ Weil sie damals auch schriftlich zugesagt hatte, nicht als Wahlkämpferin aufzutreten, hatte sie vor einem Jahr einen Vortrag zum Thema „Glück“ gehalten. Diesmal ging es um Grundsätze einer sozialpolitischen Neuausrichtung in Niedersachsen. Dabei legte sie ihr Hauptaugenmerk auf die Sicherung der Versorgung in den ländlich geprägten Räumen und kritisierte, dass sowohl der ambulante als auch der stationäre Bereich der Altenpflege in Niedersachsen „dramatisch unterfinanziert“ seien und „dramatischer Handlungsbedarf“ bestehe. Es müsse dringend daran gearbeitet werden, „die Wirtschaftlichkeit der Pflegedienste auf dem Land zu stärken“, betonte die Ministerin, „damit Pflegebedürftige weiterhin zu Hause versorgt werden können“. So müssten beispielsweise vermehrte Wegezeiten so vergütet werden, „dass sich ein ländlicher Pflegedienst rechnet“. Dramatisch sei auch der Fachkräftemangel in der Altenpflege. Wer nach drei Jahren Ausbildung deutlich weniger verdiene als ein Mechatroniker, der werde sich eben auch nicht für die Pflege entscheiden. Die Ministerin kündigte an, die Landesregierung wolle die Schulgeldfreiheit für die Altenpflegeausbildung gesetzlich absichern und auf eine Altenpflegeumlage hinarbeiten, die von allen Pflegeeinrichtungen zu entrichten sei, die selbst nicht ausbildeten. Grußworte auf dem Neujahrsempfang sprachen Landrat Tjark Bartels und Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann.
Von Wolfhard F. Truchseß