Im Netzwerk gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Helmstedt arbeiten seit mehr als 20 Jahren Aktive aus den Opfer-Unterstützungseinrichtungen, von der Polizei, aus Gleichstellungsreferaten und engagierte Privatpersonen zusammen.
Wir alle wollen das Thema Gewalt gegen Frauen durch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen in die Öffentlichkeit bringen, um auf das hohe Ausmaß von Gewalt gegen Frauen weltweit aufmerksam zu machen.
Das ist so wichtig, weil Gewalt gegen Frauen weltweit eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen überhaupt darstellt. Dabei findet Gewalt gegen Frauen zumeist im sozialen Nahraum statt!
Weltweit, europaweit, deutschlandweit und natürlich auch im Landkreis Helmstedt.
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland laut Bundeskriminalamt fast 160.000 (157550) Fälle von Partnerschaftsgewalt polizeilich erfasst. Ca 80% Frauen, 20% Männer. 312 der betroffenen Frauen wurden getötet. Eine der getöteten Frauen lebte im Landkreis Helmstedt.
In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Das bedeutet, die Gewalt geht von Menschen aus, denen man eigentlich nah sein möchte, denen man vertraut, die man liebt.
Das Hauptthema in den Beratungsstellen hier in Helmstedt ist darum auch die Gewalt durch aktuelle oder ehemalige Partner.
Die Gewalt betrifft Frauen in jedem Alter, Frauen aus allen Bildungsniveaus und Frauen aus allen sozialen Milieus.
In allen Freundes- und Bekanntenkreisen und in allen Nachbarschaften von uns allen leben von Gewalt betroffene Frauen.
Warum sehen wir diese Frauen nicht? Warum wissen wir diese existentiellen Dinge nicht von unseren Bekannten, Freundinnen, Nachbarinnen?
Weil man über Gewalt nicht spricht!
Weil sich die Frauen schämen, weil sie sich mitschuldig fühlen, weil sie Angst davor haben, dass ihnen nicht geglaubt wird oder weil sie vielleicht sogar genau diese Erfahrung gemacht haben. Und wir sehen sie nicht, weil wir uns schlicht nicht vorstellen können, dass der nette Nachbar in seinen "vier Wänden" oft ein ganz Anderer ist.
Wir möchten Sie darum ermutigen, das zu tun, was eines der wichtigsten und wirksamsten Mittel gegen diese Gewalt ist:
Reden!
Nicht Reden, also Schweigen, deckt und schützt die Täter und ist grundlegende Voraussetzung für die Fortsetzung der Gewalt.
Unsere Veranstaltungen und Aktionen wollen auf diese Missstände aufmerksam machen und zum Reden und Handeln anregen.
Auf dieser Website haben wir konkrete Informationen + Handlungsanregungen für Betroffene und Unterstützer*innen zusammengestellt.
Seien Sie mutig!