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PM 29/29 v. 18.12.2020

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Zum Internationalen Tag der menschlichen Solidarität: „Ein Krisenjahr geht zu Ende – und ein Jahr des Zusammenhalts“

„‚Corona-Pandemie‘ mag das Wort des Jahres sein“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. „Der wichtigste Begriff des Jahres 2020 ist für mich aber ein anderer – Solidarität. Wir haben in den vergangenen, für uns alle sehr schwierigen Monaten so viel Zusammenhalt und Gemeinsinn erlebt, so viel Solidarität. Das sollte in jedem Jahresrückblick im Vordergrund stehen.“ Am Sonntag, 20. Dezember, begehen die UN den Internationalen Tag der menschlichen Solidarität. „Gerade 2020 ist das der passende Tag zum Jahresausklang“, sagt die Vorsitzende des Paritätischen.

In der Corona-Pandemie sind die Menschen näher zusammengerückt. Nachbar*innen haben sich gegenseitig unterstützt. Abertausende haben über die sozialen Netzwerke oder mit Flugzetteln Hilfebedürftigen ihre Unterstützung angeboten, sind für fremde Menschen einkaufen gegangen und haben andere Besorgungen erledigt – und machen das weiter. Musikgruppen haben Straßenkonzerte gegeben, Turnvereine in Hinterhöfen Balkongymnastik angeleitet. Viele Menschen unterstützen in Zeiten des Lockdowns ganz bewusst die örtlichen Geschäfte, die Gastronomie und die Kultureinrichtungen. Maske zu tragen, um vor allem die besonders Infektionsgefährdeten zu schützen, ist für die allermeisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. „So sieht ein solidarisches Miteinander aus“, sagt Birgit Eckhardt. „Der bei Weitem größte Teil der Bevölkerung hat zusammengehalten, als es nötig war, und hat sich nicht von denen beirren lassen, die versuchen, die Gesellschaft zu spalten.“

Die Politik wiederum hat bewiesen, dass Deutschland ein solidarisches Land ist. Regierungen und Parlamente haben Hilfspakete für diejenigen auf den Weg gebracht, die von den Einschränkungen betroffen sind. Allerdings: „Die Ärmsten, Abgehängten, die hat die Politik in dieser Krise alleingelassen“, sagt die Vorsitzende des Paritätischen. Eine Familie, die von ALG II lebt, hat nicht genug Geld zur Verfügung, um ausreichend Vorräte für eine wochenlange freiwillige Quarantäne zu kaufen; Mini-Jobber sind häufiger gekündigt worden als andere Erwerbsgruppen – und profitieren nicht vom ansonsten vorbildlichen Kurzarbeitergeld; Kinder aus armen Familien können sich nicht die nötigen Geräte und Internetverbindungen leisten, die für guten digitalen Unterricht nötig wären. „Da steht der Staat in der Pflicht zu helfen“, sagt Birgit Eckhardt. „In manchen Bereichen wurde nachgebessert, in anderen nicht – die dringend notwendige Einmalzahlung für ALG-II-Bezieher*innen zum Beispiel steht immer noch aus.“

Auch im nächsten Jahr muss der Gedanke der Solidarität das Handeln der Gesellschaft bestimmen. „Diese Krise ist noch nicht vorbei“, sagt die Landesvorsitzende des Paritätischen. „Aber gemeinsam können wir sie meistern, gemeinsam können wir die Schwachen und Armen und am Ende uns alle vor dieser Krankheit und ihren Begleitumständen schützen. Zusammenhalt ist weiterhin das Gebot der Stunde, auch über Weihnachten und Neujahr hinaus.