Internationaler Tag der Bildung am 24. Januar 2025: Nur gerechte Bildung schützt vor Hetze und Desinformation
„Deutschland ist ein reiches Land“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Daher ist es absolut unverständlich, dass wir keine zukunftssichere Finanzierung von Bildung über alle Altersstufen hinweg sicherstellen und somit allen Menschen eine faire Chance auf gleichberechtigte Teilhabe und ein gutes Leben bieten.“ Das muss sich endlich ändern, fordert der Paritätische zum Internationalen Tag der Bildung am 24. Januar. Der von der UNESCO 2018 ins Leben gerufene Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „KI und Bildung: Bewahrung der menschlichen Selbstbestimmung in einer Welt der Automatisierung“.
Die zunehmenden Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf Bildung und Arbeitsmarkt erfordern eine umfassende Vorbereitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Nur durch lebensnahe Lernkonzepte in der Schule und ein Konzept des lebensbegleitenden Lernens können Menschen die Fähigkeiten erwerben, die sie für eine immer schneller werdende Welt benötigen.
Ohne entsprechende Maßnahmen droht die Ungleichheit in der Gesellschaft weiter zu wachsen: Wenn nicht alle Kinder und Heranwachsenden einen gleichberechtigten Zugang zu moderner Bildung haben, droht auch die Armutsquote zu steigen.
„Unsere Demokratie steht seit Jahren immer stärker unter Druck. Sei es durch rechte Desinformation, Fake-News oder populistische Politik. Bildung ist der wichtigste Schlüssel, mit dem wir als Gesellschaft diesen Tendenzen begegnen können,“ betont Tack. Alle Kinder und Jugendlichen müssten möglichst früh Medienkompetenz erwerben. Nur so könnten sie den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien erlernen und Inhalte kritisch einordnen.
Der Paritätische Niedersachsen vertritt Einrichtungen aus allen Ebenen der niedersächsischen Bildungslandschaft – von Kindertagesstätten über Freie Schulen bis hin zu Erwachsenenbildungseinrichtungen und Tagesbildungsstätten. Die Mitgliedsorganisationen begleiten Menschen auf allen Stationen ihrer lebenslangen Bildungsreise.
In seinen zehn Positionen zur anstehenden Bundestagswahl 2025 fordert der Paritätische Niedersachsen
- den Ausbau politischer Bildungsangebote zur Stärkung von Vielfalt und Demokratie,
- die langfristige Finanzierung von Demokratieprojekten mit mindestens vierjährigen Förderperioden
- und die zukunftssichere und gerechte Finanzierung der Bildung, um allen Menschen gleiche Chancen auf Teilhabe zu gewähren.
„Bildung ist ein Menschenrecht und der Schlüssel zu individueller und gesellschaftlicher Entwicklung. Bildung ist für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland das höchste Gut, das wir besitzen. Bildung befähigt uns, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sie stärkt Demokratie und fördert Toleranz und Wohlstand. Es ist höchste Zeit, dass die Politik dies beherzigt und entsprechend handelt“, so Tack.