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#WeRemember: Gedenken an die Opfer des Holocaust und aktuelle Gefahren für unser Zusammenleben

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Pressemitteilung 4/25 vom 24. Januar 2025

„Antisemitismus, Hass und Ausgrenzung sind nicht mit dem Ende des Nationalsozialismus verschwunden. Sie sind weiterhin tief in Teilen der Gesellschaft verwurzelt und haben in den letzten Jahren sogar wieder zugenommen. Wir müssen uns ihnen jeden Tag aufs Neue entgegenstellen. Diese Mahnung aus der Geschichte ist heute aktueller denn je“, erklärt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V., anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am Montag, 27. Januar.

Am 27. Januar 1945, vor 80 Jahren, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. In diesem Lagerkomplex wurden während des Holocaust etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet – darunter eine Million Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma, politische Häftlinge und Homosexuelle. „Die Verbrechen müssen für uns alle bis heute eine unvergessliche Warnung sein“, so Kerstin Tack. Die Gegenwart zeigt jedoch, dass antisemitische Verschwörungsmythen und Hassbotschaften, insbesondere in sozialen Netzwerken, weiterhin verbreitet werden. Seit den Angriffen der Hamas auf Israel und dem darauffolgenden Gaza-Konflikt ist ein deutlicher Anstieg antisemitischer Übergriffe zu verzeichnen – laut Bundesinnenministerium und Bundeskriminalamt hat sich die Zahl der Straftaten verdoppelt. Erschreckend sind auch die neuesten Ergebnisse einer Studie der Jewish Claims Conference. Diese ergab, dass in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen etwa jede oder jeder zehnte Deutsche den Begriff Holocaust nicht kennt.

Diese Entwicklungen gehen Hand in Hand mit der wachsenden Radikalisierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. „Antidemokratische Ideologien, die zum Teil auch von politischen Parteien gestützt werden, stellen eine ernsthafte Gefahr für unsere demokratischen Werte dar. Die bevorstehende Bundestagswahl wird nicht nur über politische Mehrheiten entscheiden, sondern ist ein entscheidender Moment für den Schutz unserer demokratischen Grundordnung“, unterstreicht Tack. „Die Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen oder das gezielte Schüren von Vorurteilen gefährden das Fundament unserer Gesellschaft.“

Der Paritätische Niedersachsen setzt sich konsequent für sozialen Zusammenhalt und ein respektvolles Miteinander von Menschen aller Hintergründe, Glaubensrichtungen, sexuellen Orientierungen und sozialen Schichten ein.

Am 27. Januar finden in zahlreichen Städten Niedersachsens Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen statt. „Machen Sie mit!“, appelliert Kerstin Tack. „Setzen Sie ein klares Zeichen gegen Intoleranz und Gewalt, für Solidarität, Demokratie und ein friedliches Miteinander. Zeigen wir gemeinsam, dass wir als Gesellschaft wachsam und wehrhaft bleiben!“