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Orange Day am 25. November 2024: Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen stärken!

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Pressemitteilung 31/24 vom 22. November 2024

Frauen und Mädchen sind noch immer nicht ausreichend vor Gewalt geschützt. Darauf macht der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, dem sogenannten Orange Day, am 25. November aufmerksam. Die erschreckenden Zahlen sprechen für sich: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, sexualisierte oder psychische Gewalt – unabhängig von Alter, sozialem Milieu oder Lebenssituation. „Diese Gewalt bleibt oft unsichtbar“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Aber sie ist allgegenwärtig.“

Der erst in dieser Woche vorgestellte Lagebild zu Straftaten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend enthält erneut alarmierende Statistiken. „938 Mädchen und Frauen wurden im Jahr 2023 Opfer von Tötungsversuchen, 360 von ihnen starben.“, sagt Kerstin Tack. „Das unterstreicht die Dringlichkeit des geplanten Gewalthilfegesetzes, das den Schutz vor Gewalt an Frauen stärken und als Rechtsanspruch verankern sollte. Das Gesetz muss in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht werden“, fordert die Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen.

Das geplante Gewalthilfegesetz zielt darauf ab, Frauenhäuser und Fachberatungsstellen gegen Gewalt bundesweit zu finanzieren und Betroffenen einen gesicherten Zugang zu Schutz und Beratung zu garantieren. Darüber hinaus fordert der Paritätische Niedersachsen die Einführung einer elektronischen Überwachung von Tätern häuslicher Gewalt. Länder wie Spanien setzen erfolgreich auf diese Strategie, um nach ersten Gewalttaten eine weitere Eskalation oder gar Femizide zu verhindern.

Im Paritätischen Niedersachsen sind aktuell zwölf Frauenhäuser, zehn Beratungs- und Interventionsstellen (BISS) sowie 20 Beratungsstellen für Gewalt gegen Frauen und Mädchen landesweit organisiert. „Die Einrichtungen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen, und Gewaltopfer warten oft vergeblich auf dringend benötigte Hilfe“, berichtet Tack. Deutschland hatte sich bereits im Oktober 2017 mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention dazu verpflichtet, umfassende Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen umzusetzen – doch die Realität hinkt diesem Beschluss hinterher.

„In Deutschland geschieht jeden zweiten Tag ein Femizid. Dieses Armutszeugnis für unser Land zeigt, dass es dringend eines entschlossenen Vorgehens auf Bundesebene bedarf. Ein Mädchen, eine Frau zu sein, stellt in unserem Land schon ein Risiko dar. Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der das nicht so ist“, so die Vorsitzende.

Mit dem Slogan „Worauf warten wir noch?“ unterstützen 22 Prominente aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft seit dieser Woche in einem 60-Sekunden-Film die Einführung des Gewalthilfegesetzes. Zu den Unterstützer*innen der Aktion gehören neben den Schauspieler*innen Ursula Karven, Eva Mattes und Uwe Ochsenknecht auch Chefs von Unternehmen. Das Spektrum reicht vom FC Bayern München über die Deutsche-Bank-Tocher DWS bis zu IKEA. Das Video kann hier angesehen werden.