Selbsthilfekontaktstelle
Bündnis gegen Depression
Willkommen beim Schaumburger Bündnis gegen Depression
Informationen zur Erkrankung Depression
Hier finden Sie die Informationen zu Depression in englischer, türkischer, russischer und arabischer Sprache.
Eine Depression ist weder persönliches Versagen noch unabwendbares Schicksal, sondern eine Erkrankung, die sich in aller Regel gut behandeln lässt.
Eine häufige Erkrankung
Allein in Deutschland leiden rund 4 Millionen Menschen an einer Depression. Bei Frauen wird die Diagnose doppelt so häufg gestellt wie bei Männern. Obwohl Depression eine sehr häufige Erkrankung ist, wird sie in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen und oft missverstanden. Depression kann – wie Diabetes oder Bluthochdruck – Jeden treffen: Menschen aller Altersgruppen, Berufe und sozialer Lagen, Männer, Frauen und auch Kinder. Depression ist eine Erkrankung und kein Ausdruck persönlichen Versagens.
Sichere Diagnosestellung ist möglich
Oft bricht die Depression in einen bis dahin gut funktionierenden Alltag ein, sie kann sich aber auch «allmählich einschleichen». Nicht immer ist sie einfach von einer alltäglichen Verstimmung oder einer Lebenskrise zu unterscheiden. Oft denken Betroffene und behandelnde Ärztinnen und Ärzte zunächst an eine körperliche Erkrankung. Bei genauem Nachfragen ist jedoch fast immer eine sichere Diagnose möglich. Diese ist sehr wichtig, da Depressionen meist erfolgreich behandelt werden können. Wird die Depression nicht erkannt, führt dies zu unnötigem Leiden, zur Gefährdung der Betroffenen und im schlimmsten Fall zur Selbsttötung.
Wichtig: Depression ist keine «Einbildung», sondern eine häufige und oft lebensbedrohliche Erkrankung, die heute sehr gut behandelt werden kann.
Depression hat viele Gesichter
Die Krankheitsursachen sind vielfältig
Einer Depression kann ein Auslöser vorausgehen: beispielsweise eine besondere Belastung, etwas der Verlust einer geliebten Person oder eine anhaltende Überforderung oder aber auch eine zunächst positive Veränderung wie ein Umzug oder die Geburt eines Kindes.
Sie kann aber auch ohne erkennbaren Auslöser auftreten. Manche Menschen erleiden nur eine einzige, über Wochen oder Monate andauernde depressive Phase in ihrem Leben, bei der Mehrzahl kehrt die Depression wieder. Manche Patientinnen und Patienten geraten vor allem in den trüben Herbst- und Wintermonaten in eine Depression (saisonale Depression).
Psychische und körperliche Symptome
Nicht alle, die an einer Depression erkranken, leiden unter denselben Krankheitszeichen. Nicht immer muss die depressive Stimmung im Vordergrund stehen: Bei manchen Menschen überwiegen der fehlende Antrieb und Schwung, bei anderen eine rastlose innere Unruhe. Oft kommt es zu Schlafstörungen und vielfältigen körperlichen Beschwerden. Auch kann das Interesse an Sexualität verloren gehen. Neben ausgeprägter Freud- und Gefühlslosigkeit mit innerer Leere kommt es häufig zu Konzentrationsstörungen und auch zu Angst. Der Schweregrad ist unterschiedlich, von leichter Depression mit evtl. noch erhaltener Arbeitsfähigkeit bis hin zu schweren Depressionen mit völligem Erliegen des normalen Alltags.
Wichtig: Wenn Sie das Gefühl haben oder in Sorge sind, Ihre Befindlichkeit könnte mit einer Depression zusammenhängen, suchen Sie ärztliche und/oder psychotherapeutische Hilfe.
Depression ist behandelbar
Wirksame Behandlungsmethoden
Depressionen können heute mit großem Erfolg behandelt werden. Dank medikamentöser und psychotherapeutischer Therapie stehen hochwirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung. Leider erhalten nicht alle Betroffenen die für sie hilfreiche Therapie. Das kann verschiedene Gründe haben: so werden beispielsweise nicht alle Depressionen als solche erkannt oder Betroffene holen sich aus Angst oder Scham keine professionelle Hilfe.
Antidepressiva können helfen
Aus der Forschung wissen wir, dass bei einer Depression Störungen im Stoffwechsel des Gehirns – ganz unabhängig vom konkreten Auslöser – auftreten. Vereinfacht erklärt werden positive Gefühlssignale vermindert und negative durch die Stoffwechselstörung verstärkt. Genau hier setzen antidepressive Medikamente an und gleichen den veränderten Stoffwechsel aus. Die depressiven Symptome lassen nach. Antidepressiva machen weder abhängig, noch verändern sie die Persönlichkeit. Um einen Rückfall zu vermeiden, ist meist eine regelmäßige und länger andauernde Therapie notwendig.
Psychotherapie und Selbsthilfe sind wichtig
In einer Psychotherapie erwerben die Patientinnen und Patienten Strategien, die einen anderen Umgang mit den eigenen Problemen ermöglichen. Auch spielen beispielsweise die Planung angenehmer Aktivitäten und das Durchbrechen von negativen Grübeleien eine wichtige Rolle. Psychotherapie hilft auch, Rückfälle zu vermeiden. Auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein, genauso wie die Unterstützung durch verständnisvolle Angehörige.
Arbeitsgruppen im Bündnis
Hier stellen sich die fünf AG`s vor:
AG DEPRESSION UND SELBSTHILFE
Die AG Selbsthilfe formiert sich neu. Zunächst steht das Kennenlernen der neuen Mitwirkenden im Vordergrund. Es soll erarbeitet werden, welche Ziele sich die AG vornehmen und umsetzen möchte. Perspektivisch soll ein Kreativprojekt, bestehend aus einzelen unterschiedlichen Modulen entstehen, das den inneren Prozess fördern soll bei der Auseinandersetzung mit der Erfahrung "psychisch krank" zu sein. Kontakt: Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Schaumburg, Tel.: 0 57 22 / 95 22-20 (Di 13-16 Uhr, Mi 13-16 Uhr und Do 11-15 Uhr), E-Mail: selbsthilfe.schaumburg@paritaetischer.de
AG DEPRESSION UND FLUCHT
Die Arbeitsgemeinschaft Depression und Flucht des Schaumburger Bündnis gegen Depression ist im Landkreis flächendeckend vernetzt und verbindet die Netzwerke zu den Themenschwerpunkten Flucht und Depression miteinander. Die AG hat es sich zur Aufgabe gemacht, den in deutscher Sprache vorliegenden Informationsflyer mehrsprachig zugänglich zu machen, um das grundsätzliche Versorgungsangebot zum Thema Depression für Migrantinnen und Migranten zu erleichtern. Hierzu gehört auch die Gelderakquise für die zu erstellenden Informationsmaterialien. Der Flyer soll in folgende Sprachen übersetzt werden: Englisch, Französisch, Türkisch, Russisch, Kurdisch, Farsi, Paschtu, Dari und Arabisch. Auch eine inhaltliche Anpassung unter Berücksichtigung kultureller Besonderheiten bezüglich des Zugangs zu Versorgungsangeboten soll erfolgen. Die Arbeitsgemeinschaft trägt im Rahmen des Schaumburger Bündnis gegen Depression auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung der Bevölkerung bei. Wer Interesse hat, direkt in der Arbeitsgemeinschaft mitzuwirken, kann sich an die Koordinierungsstelle wenden.
AG DEPRESSION IM HÖHEREN LEBENSALTER
Depression gehört neben demenziellen Erkrankungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter. Betroffene selbst kommen oft mit den Begleiterscheinungen des Alters nicht zurecht:
- Nachlassende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit,
- nachlassendes Gedächtnis /Konzentrationsprobleme,
- Einsamkeit,
- Tod des Partners/ der Freunde/ der Bekannten,
- Gefühl von nicht mehr wichtig zu sein, nicht gebraucht zu werden,
können dazu beitragen.
Körperliche Beschwerden, Schlaf- oder Antriebsstörungen, usw. werden häufig bestehenden körperlichen Erkrankungen zugeordnet, obwohl diese in manchen Fällen mit einer Depression zusammenhängen. Einige ältere Menschen haben auch Schwierigkeiten, psychische Erkrankungen als eigenständige Erkrankung zu akzeptieren. Somit dauert es häufig sehr lange, bis Betroffene entsprechend untersucht und behandelt werden.
Wir, die AG Depression im höheren Lebensalter haben uns zum Ziel gesetzt Betroffene, Angehörige und auch Profis für dieses Thema zu sensibilisieren, aufzuklären und Hilfsangebote aufzuzeigen. Hier sehen Sie den Bericht zu unserer letzten Veranstaltung im Nov 2022. Die letzte Veranstaltung fand am 29.02.24 um 16.30 Uhr in der Begegnungsstätte Bückeburg statt und war ein Vortrag zum Thema Alter, Trauer und Depression. Nähere Infos dazu finden Sie hier.
Die AG besteht aus Betroffenen, Angehörigen und beruflich Helfenden. Wer Interesse an der Arbeitsgemeinschaft hat, kann sich gerne unter den E-Mail-Adressen
altenhilfe@schaumburg.de oder senioren@bueckeburg.de mit uns in Verbindung setzen.
AG „KINDER, JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE IN FAMILIE, SCHULE UND BERUFSFINDUNG“
Ziele und Themen: Die AG „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Familie, Schule und Berufsfindung“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Depression im Kindes- und Jugendalter zu informieren, die oft in Kombination mit anderen problematischen Verhaltensweisen wie z. B. Ängsten und Aggressionen auftritt. Durch Austausch, Vernetzung, Vorträge und Veranstaltungen soll eine erhöhte Aufmerksamkeit bei Eltern, Erzieher/-innen, Lehrkräften und in der Öffentlichkeit für dieses Thema erreicht werden. Außerdem interessieren sich die Mitwirkenden in der AG für die Frage, wie psychische Gesundheit gefördert werden kann und befassen sich in diesem Zusammenhang mit dem Konzept „Mind Matters – mit psychischer Gesundheit gute Schule entwickeln“.
Teilnehmer/-innen der AG: Bislang besteht die AG aus beruflich und ehrenamtlich tätigen Helfer/-innen. Interessierte, die in der AG mitarbeiten möchten, sind herzlich willkommen! Wir freuen uns auch über Betroffene und deren Angehörige.
Ort und Zeitpunkt der AG-Treffen: Die AG „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Familie, Schule und Berufsfindung“ gründete sich im Frühjahr 2016. Die AG trifft sich bis zu achtmal im Jahr, immer mittwochs in der Eilsener Straße 15 in Obernkirchen um 9.00 Uhr.
Kontakt: Wer Interesse hat, an der AG „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Familie, Schule und Berufsfindung“ mitzuwirken, kann sich an erziehungsberatung@schaumburg.de wenden.
Beratungsrundlauf an Schule: Hier sehen Sie den Bericht über die Tätigkeit der AG beim Ratsgymnasium Stadthagen und das Foto der Mitwirkenden.
AG DEPRESSION UND ARBEIT
Die Arbeitsgruppe soll nun nach längerer Pause wieder mit Leben gefüllt werden. Die neuen AG Teilnehmenden treffen sich in regelmäßigen Abständen. Bei diesen Treffen werden in erster Linie Konzepte entwickelt, die darauf abzielen, Arbeitgeber*innen für die Themen Depression und Suizidalität zu sensibilisieren und sie auf diesem Gebiet zu schulen. Kontakt über Frau Gerland, Koordinatorin des Bündnisses unter Tel 05722 9522-20 (AB), (Di 13-16 Uhr, Mi 13-16 Uhr, Do 11-15 Uhr), email: schaumburger-buendnis-gegen-depression@paritaetischer.de.