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PMS 37/19 v. 22.10.2019
„Mit der Konzertierten Aktion Pflege in Niedersachsen gehen wir einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. Gestern Abend konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen auf die Ziele und Maßnahmen für KAP.Ni einigen, wie die Konzertierte Aktion griffig abgekürzt wird. „Die Verhandlungen waren sehr konstruktiv. Hier ziehen alle Beteiligten an einem Strang – für gute Pflege, für gute Arbeits- und Rahmenbedingungen, zum Wohl von Betroffenen und Pflegekräften.“
Pflegekassen, Verbände und das Land haben große Ziele: Während die Bundespolitik sich mit tiefgreifenden Änderungen am Pflegesystem noch schwertut, will Niedersachsen vorangehen. So will man den Fachkräftemangel effizient bekämpfen, indem die Arbeitsbedingungen bei ambulanten und stationären Diensten verbessert werden – sodass die Arbeit in der Pflege wieder attraktiver wird. Bürokratie soll abgebaut werden, was mehr Zeit für die Betreuung der pflegebedürftigen Menschen bringen soll. „Das sind zum Teil recht sportliche Ziele, das ist uns allen klar“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber wir haben uns jetzt auf den Weg gemacht und wagen gemeinsam einen Neuanfang. Das ist es, was KAP.Ni von früheren Verhandlungen unterscheidet.“
Die Beteiligten haben auch schon erste ganz konkrete Schritte vereinbart: Die ambulanten Pflegedienste bekommen im nächsten Jahr mehr Geld für die einzelnen erbrachten Leistungen. „Diese Neubewertung ambulanter Leistungen ist dringend nötig. Gerade viele kleine Dienste arbeiten schon lange nicht mehr auskömmlich“, sagt Birgit Eckhardt. Ergänzend sollen Lösungen gefunden werden, wie längere Fahrzeiten der ambulanten Pflegekräfte, die gerade in den ländlichen Räumen Niedersachsens oft anfallen, besser gegenfinanziert werden können. Ein dritter wichtiger Baustein zur Stärkung gerade kleinerer Pflegedienste: Mitte 2020 soll ein vereinfachtes Verfahren zur transparenten Ermittlung von Vergütungserhöhungen stehen. Derzeit sind die Verfahren und die Verhandlungen mit den Pflegekassen äußerst komplex, das soll sich nun ändern. „All diese Maßnahmen stärken die ambulante Pflege, die für die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Umfeld immer wichtiger wird“, sagt die Vorsitzende des Paritätischen. „KAP.Ni ist ein erster Schritt, um den Leitsatz ‚Ambulant vor Stationär‘ mit Leben zu füllen.“