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50 Jahre Paritätisches Jugendwerk Niedersachsen: Festakt in Celle würdigt Engagement und Erfolge in der Jugendarbeit
Am 2. November 2024 feiert das Paritätische Jugendwerk Niedersachsen (PJW), die Jugendorganisation des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V., im Rahmen eines Festakts in Celle sein 50-jähriges Jubiläum. Mit seinen rund 130 Mitgliedsorganisationen leistet das PJW seit einem halben Jahrhundert einen unverzichtbaren Beitrag zur Förderung demokratischer Werte, zur sozialen Teilhabe und zur politischen Bildung junger Menschen im Land. Zu den Mitgliedsorganisationen im PJW gehören unter anderem zahlreiche Vereine in ganz Niedersachsen, die Freizeitaktivitäten in Jugendzentren und Jugendclubs sowie Jugendbildungsseminare organisieren. „Das PJW fördert die Selbstständigkeit, das Verantwortungsbewusstsein und die soziale Integration junger Menschen. Es trägt zu einem vielfältigen, demokratischen Miteinander bei“, so Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung in seiner Videogrußbotschaft.
Aktuelle Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit des PJW und seiner Mitglieder ist: Aus der jüngsten Shell-Jugendstudie geht hervor, dass deutlich mehr junge Menschen als noch vor fünf Jahren heute autokratisch-autoritären Positionen zustimmen. Dies spiegeln auch die jüngsten Ergebnisse der Landtagswahlen in den neuen Bundesländern wider.
Daher setzt das PJW erfolgreich auf eine Vielzahl an Formaten zur Demokratiebildung und Partizipation junger Menschen in Niedersachsen. „Demokratie und demokratische Kultur sind etwas, was man lernen muss – nicht nur als politisches System, sondern als gelebter Alltag. Das PJW macht all dies erfahrbar und zeigt Jugendlichen, dass ihre Stimmen gehört werden“, sagt Karsten Maul, zuständiger Abteilungsleiter für das PJW beim Paritätischen Niedersachsen.
Die zahlreichen Jugendtreffs und Freizeitangebote der Mitgliedsorganisationen des PJW schaffen Räume, in denen Werte wie Toleranz und Solidarität gelebt und gefördert werden. „Die Interessen junger Menschen stehen im PJW im Vordergrund. Wir geben ihnen eine Stimme und ermöglichen aktive Mitbestimmung bei der Gestaltung ihrer Lebenswelt und ihrer Zukunft,“ betont Tamara Ritter, Leitung des Sprotte Begegnungszentrums in Nienburg, einer Mitgliedsorganisation des PJW.
Das Paritätische Jugendwerk vertritt zudem Jugendwerkstätten, in denen Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren praxisnah qualifiziert und strukturiert auf eine Ausbildung oder Beschäftigung vorbereitet werden. Diese Werkstätten bieten jenen jungen Menschen, die nicht sofort den Weg in die reguläre Ausbildung finden, eine Perspektive. In Niedersachsen gibt es aktuell rund 90 Jugendwerkstätten mit jeweils mindestens 16 Teilnehmendenplätzen, die jungen Menschen Struktur und Selbstbewusstsein vermitteln.
„Doch die Finanzierung der Jugendwerkstätten steht auf der Kippe“, weiß Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Geplante Kürzungen der Bundesmittel in Höhe von 2,6 Milliarden Euro für Jobcenter gefährden die Existenz dieser Werkstätten und damit die Zukunft vieler junger Menschen, die ohne diese Unterstützung kaum Chancen auf eine berufliche Eingliederung haben. Allein in Niedersachsen könnten Jugendwerkstätten aufgrund dieser Mittelkürzungen schließen müssen.“ Der Paritätische Niedersachsen appelliert eindringlich an die Landespolitik, sich beim Bund für die Verstätigung der Finanzierung dieser wichtigen Arbeit der Jugendwerkstätten stark zu machen. „Wer heute am falschen Ende spart, verspielt Chancen, junge Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen als dringend benötigte Fachkräfte auszubilden“, so Tack abschließend.