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Ehrenamtliches Engagement - Grundlage für ein soziales und lebenswertes Niedersachsen
Ehrenamtliches Engagement ist sinnstiftend für die Engagierten und eine große Hilfe für all die Menschen in Niedersachsen, die Unterstützung suchen. Engagement ist die tragende Säule für sozialen Zusammenhalt. Es ist elementarer Bestandteil des paritätischen Selbstverständnisses und Teil der DNA der sozialen Arbeit und ihrer Einrichtungen. Vor diesem Hintergrund feiert der Paritätische am Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember all die Menschen, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass Niedersachsen sozial und lebenswert bleibt.
Laut den jüngsten Zahlen des Freiwilligensurvey engagieren sich in Niedersachsen rund 2,7 Mio. Bürger*innen, was einer Engagementquote von 39,4% entspricht. Ohne dieses breite Engagement wäre das Land Niedersachsen ein anderes, ein in vielfacher Hinsicht ärmeres Land. Dabei ist ehrenamtliches Engagement keine Selbstverständlichkeit.
„In den zurückliegenden Krisen, von Corona bis zum Krieg in der Ukraine, hat das Engagement seinen großen Stellenwert und seine unglaubliche Leistungskraft immer wieder unter Beweis gestellt. Besonders im sozialen Bereich sind aufgrund unterfinanzierter und unzureichender staatlicher Strukturen der Daseinsvorsorge ehrenamtlich Engagierte oftmals unersetzlich geworden. Das zeigt sich mit Blick auf die Arbeit der Tafeln oder der vielen Organisationen aus dem Kontext der Arbeit mit Geflüchteten. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Ein ehrenamtliches Engagement darf weder erwartbar sein, noch kann es in irgendeiner Form eingefordert werden“, erklärt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V.
Auch die Engagementlandschaft und ihre Strukturen stehen vor vielschichtigen Herausforderungen, die mit gesellschaftlichen Entwicklungen – beispielsweise demografischer Wandel oder Digitalisierung - verknüpft sind. Sie verändern die Engagementfelder und -formen: Engagement wird politischer und vielfältiger. Es verändert sich aber auch die Anzahl an Menschen, die sich Engagement im Hinblick auf den Faktor Zeit oder Einkommen noch leisten können. Auf diese Entwicklungen braucht es Antworten, um Engagement zu erhalten und zu fördern.
Mit der Verabschiedung des Berichts der Enquetekommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ im März vergangenen Jahres sieht Kerstin Tack jetzt die Politik zeitnah gefordert: „Eine Vielzahl an Handlungsempfehlungen wurden in 18-monatiger Arbeit gemeinsam aufgestellt und unter großer Einheit von allen Kommissionsmitgliedern verabschiedet. Doch bald ein Jahr nach Veröffentlichung des Berichts ist von der angekündigten Engagementstrategie zur Umsetzung der Empfehlungen weiterhin nichts zu sehen. Das sorgt innerhalb der Engagementlandschaft für Enttäuschung, immerhin waren mit der Arbeit der Kommission und dem Bericht große Erwartungen verknüpft.“