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Gem. Pressemitteilung Paritätischer Nds./DMB Nds.-Bremen: Wohnraum ist keine Ware – Faire Mieten statt Profite
Wohnen ist ein Menschenrecht – darauf machen der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. und der Deutsche Mieterbund (DMB) Niedersachsen-Bremen e.V. anlässlich des morgigen (26.03.) „Housing Action Day“ aufmerksam. Der Aktionstag rückt jährlich am 26. März die Probleme in den Fokus, die profitorientierte Spekulation mit Wohnraum und die extremen Auswüchse auf dem Immobilienmarkt verursachen.
Jeder Mensch hat das Recht auf einen angemessenen, diskriminierungsfreien und bezahlbaren Zugang zu Wohnraum. Aus diesem Grund darf Wohnraum keine herkömmliche Ware sein, die meistbietend verkauft und gehandelt wird. Vielmehr bietet Wohnraum ein Zuhause und einen essenziellen Rückzugsort, der allen Menschen zur Verfügung stehen sollte – egal welchen Einkommens. Die Spekulation mit Immobilien, die Renditeorientierung großer, internationaler Wohnungskonzerne und die enorm gestiegenen Wohnungsbaukosten führen diese Grundrechte aber ad absurdum.
Auf diese Zusammenhänge macht jedes Jahr der “Housing Action Day” aufmerksam. Auch in diesem Jahr gehen am 26. März wieder Aktivist*innen aus vielen Ländern in ganz Europa auf die Straße – gegen Spekulation und Verdrängung und für eine Wohnungspolitik, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.
„Nahezu jeder zweite Mensch in Niedersachsen empfindet die hohen Kosten für Miete als drängendstes Problem in der eigenen Region“, sagt Randolph Fries, Geschäftsführer des Deutschen Mieterbunds Niedersachsen-Bremen e.V. „Gleichzeitig sind bereits 11,4 Millionen Menschen in Deutschland beziehungsweise 15 Prozent der Menschen in Niedersachsen von ihren Wohnkosten überlastet und geben mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen aus. Diese Entwicklung hat sich durch die Corona-Pandemie, den Anstieg der Inflation und explodierende Energiepreise noch mal verschärft. Zusätzlich werden die vielen Menschen, die vor dem schrecklichen Angriffskrieg in der Ukraine in Niedersachsen Schutz suchen, ein Faktor auf dem Wohnungsmarkt werden.“
„Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum sowie die Angst vor Segregation und Verdrängung haben längst die Mitte unserer Gesellschaft erreicht, auch bei uns in Niedersachsen“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „In unserer Gesellschaft ist Wohnen in vielen Regionen inzwischen ein echtes Armutsrisiko. Viele Menschen können mit der Entwicklung der Mietpreise einfach nicht mehr mithalten, wobei Pflegebedürftige, Alleinerziehende und kinderreiche Familien, Migrant*innen, Menschen mit Behinderungen und Rentner*innen in Altersarmut besonders stark betroffen sind.“
Für den Paritätischen Niedersachsen und den DMB Niedersachsen-Bremen ist klar, dass sich das existenzielle soziale Bedürfnis auf Wohnen mit den ökonomischen Interessen eines in Teilen renditeorientierten Wohnungsmarkts nicht vereinbaren lässt. Aus diesem Grund engagieren sich beide Verbände in der deutschlandweiten Kampagne Mietenstopp.
„Wohnen ist Daseinsvorsorge und erfordert ein Zusammenspiel aller politischen Ebenen. Darum sollte das Thema auch im kommenden Landtagswahlkampf eine entscheidende Rolle einnehmen“, fordern Tack und Fries gemeinsam. „Von der zukünftigen Landesregierung erwarten wir, alle zur Verfügung stehenden Instrumente im Bereich Wohnungsbau, Mieter*innenschutz und Bodenpolitik zu nutzen, um Wohnraum für alle möglich zu machen.“