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Krise der Pflegeversicherung: Der Paritätische Niedersachsen fordert grundsätzliche Reform der Pflegeversicherung
Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, zur drohenden Zahlungsunfähigkeit der Pflegeversicherung:
„Die drohende Zahlungsunfähigkeit der deutschen Pflegeversicherung zeigt, dass das dysfunktionale System dringend reformiert werden muss. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen fordert daher eine solidarische Pflegevollversicherung, die alle pflegebedingten Kosten übernimmt – unabhängig davon, ob es sich um stationäre, teilstationäre oder ambulante Pflege handelt.
Die Idee dahinter ist, dass alle pflegerischen Kosten von einer Pflegevollversicherung übernommen werden. Lediglich die Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden von den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen selbst getragen. Die anfallenden Investitionskosten müssen vom Land getragen werden. Finanzierbar ist die Vollversicherung durch die Zusammenführung von gesetzlichem und privatem Zweig der Pflegeversicherung, also der Ausgestaltung als sogenannte Bürgerversicherung - das zeigen Berechnungen von Pflege-Experten.
Entscheidend dabei ist: Alle zahlen solidarisch ein! Aktuell schließen privat Krankenversicherte auch eine private Pflegeversicherung ab und zahlen nicht in die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Privat versichert sind unter anderem Gut- und Spitzenverdiener*innen, beispielsweise Selbstständige in freien Berufen wie Anwält*innen, Ärzt*innen oder Architekt*innen, Unternehmer*innen sowie Beamtinnen und Beamte. Nur mit einer Zusammenlegung können die aktuellen Ausgabensteigerungen in ein solides Finanzkonzept überführt werden.
Das Land Niedersachsen muss sich intensiv beim Bund dafür einsetzen, dass eine solidarische Pflegevollversicherung eingeführt wird.“
► Mehr Informationen und Hintergründe zur Pflegevollversicherung finden Sie unter: https://www.der-paritaetische.de/presse-kampagnen/pflege-aber-sicher/