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PM 10/21 v. 31.03.2021
„Das Land muss das Personal in den Kindertagesstätten und damit auch die Kinder besser vor Corona-Infektionen schützen“, fordert Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. Das Kultusministerium will die Grundsatzvereinbarung über Corona-Tests in Kindertageseinrichtungen nicht verlängern. Zwar hat das Land zugesagt, auch künftig zwei Tests pro Woche und Mitarbeiter*in einer Kita zur Hälfte zu bezahlen. Der Zuschuss wird allerdings bei drei Euro pro Test gedeckelt, Beschaffung und Durchführung der Tests sollen den einzelnen Trägern und Einrichtungen überlassen bleiben. „Das ist keine Teststrategie. Das Land lässt Träger und Beschäftigte sowie die Kinder und ihre Familien, die gerade jetzt auf eine gute und sichere Betreuung angewiesen sind, im Stich.“
In den vergangenen Wochen haben Träger, Kommunen und Land gemeinsam gute lokale Testkonzepte entwickelt. „Das wird jetzt alles wieder über den Haufen geworfen“, sagt Birgit Eckhardt. Erprobte Verfahren nun ad hoc auf Selbsttests umzustellen, dürfte schwieriger werden als vom Kultusministerium gedacht. „Es gibt derzeit eine sehr hohe Nachfrage nach den Antigen-Schnelltests. Es kann gar nicht sichergestellt werden, schnell genug ausreichend Tests zu bekommen, und das auch noch zu den gedeckelten Erstattungsbeträgen.“ Zumal gar nicht klar geregelt ist, wer die andere Hälfte der Kosten übernehmen soll. Dabei sind regelmäßige flächendeckende Testungen ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die Tests sind sogar noch wichtiger geworden, weil durch die neuen Einschränkungen bezüglich des AstraZeneca-Vakzins das Ziel der Landesregierung gefährdet ist, möglichst schnell alle Lehrkräfte und alle Kita-Beschäftigten im Land impfen zu lassen.
Der Paritätische fordert daher das Land auf, die Kosten für Tests komplett zu tragen. „Bei der Pflege hat das Land Verantwortung übernommen und finanziert die Tests zur Gänze“, sagt Birgit Eckhardt. „Angesichts hoher und weiter steigender Infektionsraten von Kindern und Betreuer*innen muss die Landesregierung auch hier in die Bresche springen und einen verlässlichen, unbürokratischen Zugang zu Corona-Tests ermöglichen.“