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PM 22/22 v. 27.06.2022
Unter dem Titel „Damit wir sozial bleiben“ hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen heute seine Forderungen für eine gute Sozialpolitik nach der anstehenden Landtagswahl vorgelegt. „Nur eine sozial gerechte Gesellschaft ist auf Dauer auch eine stabile Gesellschaft“, davon ist Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen, überzeugt. „Gemeinsam mit der nächsten Landesregierung wollen wir daran arbeiten, dass Niedersachsen seine sozialen Themen weiterentwickelt. Wie das gelingen kann, dazu machen wir heute schon konkrete Vorschläge.“
Ein zentrales Thema ist die auskömmliche Finanzierung der sozialen Arbeit. Eine intakte soziale Infrastruktur im Flächenland Niedersachsen kostet Geld. Doch soziale Ungleichheit und das Aufschieben drängender gesellschaftlicher Probleme – etwa die Herausforderungen in der Pflege, der Fachkräftemangel in den sozialen Berufen, der Wegfall von Sozialwohnungen – werden mittelfristig zu einer noch größeren Belastung. „Politik und Gesellschaft müssen sich gemeinsam den vor uns liegenden Herausforderungen stellen“, sagt Kerstin Tack. „Wir dürfen dabei nie die Menschen vergessen, die auf unsere Hilfe und Unterstützung besonders angewiesen sind, gerade weil sie ihre Interessen oftmals weniger laut einbringen können als andere.“
So fordert der Paritätische zum Beispiel, die Betreuungs- und Arbeitsbedingungen in den Kitas zu verbessern, Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen verlässlich zu finanzieren und Inklusion in der Kinderbetreuung, im Bildungssystem und im Arbeitsleben zum Regelfall zu machen. Der Spitzenverband der Freien Wohlfahrt wendet sich aber auch Herausforderungen abseits seiner Kernthemen zu. Einsamkeit zum Beispiel ist spätestens seit der Corona-Pandemie ein spürbares soziales Problem – ein regelmäßiger Bericht durch eine*n Landesbeauftragte*n könnte Lösungsansätze aufzeigen. Die Wohnungsnot ist die soziale Frage unserer Zeit: Die nächste Landesregierung muss eine Landeswohnungsbaugesellschaft gründen, Genossenschaften stärker fördern und den Sozialwohnungsbau vorantreiben. Der sozial-ökologische Wandel wiederum kann nur gelingen, wenn alle Menschen mitgenommen werden – und Branchen wie die soziale Arbeit mit ihren Zehntausenden Beschäftigten dabei unterstützt werden, ihren Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise zu leisten.
Zusammengefasst: „Alle Menschen in Niedersachsen haben einen Anspruch auf genau die Versorgung und Unterstützung, die sie tatsächlich benötigen – im Alltag wie auch in herausfordernden Lebenssituationen“, sagt Kerstin Tack. „Unsere Gesellschaft kann Probleme wie den Fachkräftemangel und Herausforderungen wie den demografischen Wandel nur gemeinsam lösen.“ Die Vorsitzende des Paritätischen appelliert an die Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl: „Probleme wie die inakzeptable Kinderarmutsquote, eine Schande für unser wohlhabendes Land, dürfen wir einfach nicht länger hinnehmen.“
Hier geht es zum Positionspapier - als Lang- und Kurzfassung und in Leichter Sprache: