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Statement des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938
Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V.:
„Am 9. November 2024 gedenken wir der Reichspogromnacht, dem Beginn des Terrors und der Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa. Dieser Tag mahnt uns, wachsam zu bleiben und uns entschieden gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form der Menschenfeindlichkeit zu stellen. Laut Jahresbericht der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Niedersachsen haben antisemitische Vorfälle im Jahr 2023 um 61 % im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Die Zeiten sind ernst und wir brauchen den Schulterschluss aller Demokrat*innen im Land. Es braucht aber mehr! Gemeinsam müssen wir uns hörbar und sichtbar für unsere Demokratie, für den Zusammenhalt und für Toleranz einsetzen. Die Landtagswahlen der letzten Monate haben gezeigt, wie fragil auch unsere Demokratie am Ende sein kann.
Als Verband haben wir uns vielfach positioniert, zuletzt mit unserem Positionspapier ‚Für eine vitale und wehrhafte Demokratie‘. Darin fordern wir unter anderem:
- Eine stärkere finanzielle Unterstützung und institutionelle Förderung von diskriminierungskritischer Bildungsarbeit, für mehr Projekte an und mit Schulen als auch außerhalb des schulischen Raums.
- Die Einführung eines landeseigenen Antidiskriminierungsgesetzes zur Verhinderung und Beseitigung jeder Form von Diskriminierung sowie zur Förderung einer Kultur der Wertschätzung von Vielfalt innerhalb der Landesverwaltung.
Denn der Paritätische Niedersachsen bekennt sich klar zu den Werten der Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie. Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Hetze oder verschwörungsideologische Erzählungen unser gesellschaftliches Zusammenleben vergiften. Der Paritätische unterstützt daher ausdrücklich die neue landesweite Kampagne ‚Niedersachsen gegen Antisemitismus‘ – ein wichtiges Signal, dass Antisemitismus keinen Platz in Niedersachsen hat. Denn nie wieder ist jetzt!“