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Suchthilfe und Prävention retten Menschenleben
Unter dem Motto „Wieso? Weshalb? Darum!“ informiert der diesjährige Aktionstag Suchtberatung am 9. November über den bedeutenden gesellschaftlichen Stellenwert der Suchtberatungsstellen in Deutschland. Mit ihrer Aktion machen die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention bundesweit auf die andauernde prekäre Finanzlage zur Finanzierung ihrer Arbeit aufmerksam.
„Suchthilfe und Prävention retten Menschenleben und entlasten unser Gesundheitssystem. Jeder investierte Euro in die Suchtberatung spart 17 Euro an öffentlichen Geldern ein. Je früher die Sucht erkannt und behandelt wird, umso größer stehen die Chancen auf Heilung. Darum braucht es ein flächendeckendes Suchthilfe- und Präventionsnetz in ganz Niedersachsen“, so die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachen e.V., Kerstin Tack.
Aktuell erfüllen 3,5 Mio. Erwachsene in Deutschland die Diagnosekriterien für eine Substanzabhängigkeit. Die Zahl der Drogentoten steigt seit 2021 kontinuierlich an, während gleichzeitig das Einstiegsalter der Konsumierenden weiter sinkt. 1.990 Menschen sind an den Folgen ihres Missbrauchs illegaler Drogen im Jahr 2022 gestorben, darunter allein 117 Menschen in Niedersachsen.
Angesichts des wachsenden Zahl an Drogentoten in den vergangenen Jahren und im Hinblick auf die politisch geplante Cannabis-Legalisierung erklärt Tack: „Eine ortsnahe Suchtberatung und Suchtprävention muss in einem Flächenland wie Niedersachsen zwingend gewährleistet sein, damit suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen überall niedrigschwellige Hilfen und Beratungsangebote vorfinden. Sucht ist eine schwere Erkrankung für deren Überwindung Abhängige Unterstützung und professionelle Hilfe benötigen, um einen Weg zurück in ein geregeltes Leben zu finden.“
Aktuell gibt es in Niedersachsen noch 75 Suchtberatungsstellen. Ein Angebot, das aufgrund der andauernden prekären Finanzlage der Einrichtungen vielerorts gefährdet ist. Auch aktuell ist die Finanzierung der Suchtberatung wieder von Kürzungen bedroht. Bestenfalls stagnieren die Beihilfen auf kommunaler Ebene, was angesichts steigender Kosten - besonders bei den Betriebs- und Lohnkosten - und der Belastung im Zuge der Inflation faktisch einer Kürzung gleichkommt.
Die Folgen sind dramatisch, da ein flächendeckendes Suchtberatungsangebot in Niedersachsen unter diesen Voraussetzungen künftig nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Es droht die Schließung kleinerer Einrichtungen, wobei eine Verknappung des Angebots unweigerlich zu Versorgungsengpässen führen würde.
► Mehr Informationen zum Aktionstag Suchtberatung finden Sie hier.