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Zum Tag der Kinderbetreuung: "Wir müssen die Fachkräfte unterstützen, so gut es geht"
„Heute, am Tag der Kinderbetreuung, will ich an erster Stelle Danke sagen – allen Mitarbeiter*innen in den niedersächsischen Tagesstätten und allen Tageseltern in unserem Bundesland“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Sie alle leisten Großartiges, Tag für Tag. Und sie haben sich auch durch die vielfältigen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht davon abhalten lassen, für die Kinder da zu sein.“ Der jährliche Tag der Kinderbetreuung ist aber nicht nur Anlass für Lob und Dank – er soll als Aktionstag auch dazu dienen, an Politik und Gesellschaft zu appellieren: „Die Menschen, die in Kitas und Tagespflege tätig sind, wollen jedes ihnen anvertraute Kind bestmöglich betreuen, versorgen und beim Aufwachsen unterstützen. Die nächste Landesregierung muss das Kita-Gesetz zügig weiterentwickeln, damit sie genau das tun können“, sagt Kerstin Tack mit Blick auf die im Herbst anstehende Landtagswahl. „Aktuell ist das nämlich nicht der Fall.“
Der Paritätische unterstützt seine Mitgliedsorganisationen im Fachbereich Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege setzt er sich für Qualitätsverbesserungen in der Kindertagesbetreuung ein und ist aktives Mitglied im „Aktionsbündnis KitaG“. „Wir haben daher ganz klare Erwartungen an die Politik“, sagt Kerstin Tack. „Die Kita-Gruppen müssen kleiner werden, das Leitungspersonal braucht mehr Zeit, um seine vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können, und die pädagogischen Mitarbeitenden benötigen mehr Vorbereitungszeit, damit sie Kindern und Familien genauso wie ihren Kolleg*innen gerecht werden können. Die dritte Fachkraft für Kindergartengruppen muss ab 2024 in allen Gruppen – auch in den kleineren Integrationsgruppen – und über die gesamte Betreuungszeit eingesetzt werden können. Das würde auch die Inklusionsfähigkeit der Kitas stärken und dem Ziel ‚Eine gute Kita für alle Kinder‘ zugutekommen.“
All diese Maßnahmen würden auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken, denn sie verbessern die Arbeitsbedingungen. Zusätzliche Ausbildungsangebote für Erzieher*innen könnten außerdem helfen, mehr junge Menschen und Quereinsteiger*innen für die Arbeit in der Kindertagesbetreuung zu gewinnen. Parallel gilt es, die professionelle Kindertagespflege als alternative Betreuungsform weiter zu stärken.
„Wer in der Kindertagesbetreuung arbeitet, begleitet Kinder und ihre Eltern auf einem wichtigen Teil des Wegs, eine Familie zu werden“, sagt Kerstin Tack. „Die Menschen in den Kitas und in der Tagespflege fördern jedes Kind individuell, erzählen ihnen Geschichten, machen Mut und hören zu. Sie sind Organisationstalente, sie erfüllen Wünsche, schlichten Konflikte und geben allen Kindern eine Chance. Wir müssen sie dabei unterstützen, so gut es geht."