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PMS 33/17 v. 16.11.2017

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Altersarmut bleibt großes Risiko: Kurzzeitige Beitragssenkungen und Rentenanhebungen lösen Probleme nicht dauerhaft
Im kommenden Jahr sollen die Rentenbeiträge um 0,1 Prozent auf 18,6 Prozent sinken. Gleichzeitig dürfen sich die Rentnerinnen und Rentner über eine Rentenerhöhung von rund drei Prozent freuen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. sieht in dieser Nachricht allerdings nicht nur Grund zum Jubeln, sondern macht auf die weiterhin bestehenden Probleme aufmerksam: „Eine Erhöhung der Renten ist zu begrüßen, allerdings handelt es sich dabei um eine demografiebedingte Momentaufnahme, die die wachsende Altersarmut nicht eindämmen wird“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Ein gutes Rentensystem muss auch mittel- und langfristig die soziale und gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen im Alter ermöglichen.“

Die aktuelle Konjunkturlage und guten Beschäftigungszahlen bescheren den Rentenversicherungen momentan sehr gut gefüllte Kassen. „Die geburtenstarken Jahrgänge, mit vielfach recht gut bezahlten Jobs, befinden sich aktuell auf der Zielgerade ihrer Erwerbsbiografien. Hier werden wir die nächsten Jahre einen Umbruch erleben“, sagt Birgit Eckhardt.

Es ist davon auszugehen, dass die Renten bei konstantem Beitragssatz auch in den kommenden fünf bis sechs Jahren durchschnittlich um 2,5 bis 3 Prozent steigen werden. Anschließend kann allerdings mit einem schrittweisen Anstieg der Beiträge bis zum Jahr 2030 auf 21,6 Prozent gerechnet werden. Mittelfristig wird das Rentensystem somit wieder verstärkt unter Druck geraten. Das Problem der Altersarmut wird durch die anvisierten Rentenerhöhungen also keineswegs gelöst.

Der Rentenreport Niedersachsen 2017 des Deutschen Gewerkschaftsbunds und die Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen zeigen seit dem Jahr 2000 einen realen Kaufkraftverlust von rund 26 Prozent. Im Jahr 2015 erhielten in Niedersachsen rund 109.000 Menschen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Im Jahr 2003 lag ihre Anzahl noch bei rund 44.000 Betroffenen. Die Armutsquote bei Rentnerinnen und Rentnern ist seit dem Jahr 2005 um 48 Prozent auf nunmehr 17,2 Prozent gestiegen.

„Es sind insbesondere niedrige Löhne und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die in die Altersarmut führen. Gerade für Frauen führt die geringfügige Beschäftigung in vielen Fällen direkt in die Altersarmut“, sagt Birgit Eckhardt. „An diesen Stellen muss die Politik ansetzen, sonst ist die angekündigte Rentenerhöhung nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein!