Bildung

Fachtag Fachkräftesicherung 2019

#Fachkraftgefragt – Strategien zur Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

Gewinnung und Bindung qualifizierter und engagierter Mitarbeiter/innen ist heute eine der zentralen strategischen Aufgaben in den sozialen Organisationen. Schon heute fehlen in der Sozialwirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte. Der demografische Wandel, die steigenden Bedarfe in den Bereichen Erziehung, Betreuung und Pflege und das sinkende Erwerbskräftepotenzial stellen eine besondere Herausforderung für die Sozialwirtschaft dar. Viele Fachkräfte nähern sich dem Rentenalter, es kommen aber zu wenige junge nach. Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen im Land und auch die Geburtenrate hat wieder angezogen: Die Zahl der hilfs- und betreuungsbedürftigen Menschen steigt also, während die Beschäftigtenzahlen bestenfalls stagnieren.

Was also tun? Ein Patentrezept gibt es nicht, aber etliche vielversprechende Ansätze. Bei einem ersten Fachtag im November zu diesem Thema diskutierten die rund 80 Teilnehmenden – die meisten aus der Geschäftsführungsebene oder aus dem Personalbereich – über aktuelle Recruiting-Trends. Digitale Plattformen spielen dabei eine immer größere Rolle, aber auch die Präsenz in der echten Welt bleibt von Bedeutung, ob bei einer Jobmesse oder mit einem Azubi-Flashmob in der Innenstadt. Egal wo. Immens wichtig sind Kreativität und Alleinstellungsmerkmale: Jede Organisation muss herausarbeiten, was sie als guten Arbeitgeber auszeichnet.

Als Erster trat Herr Malovecky, Leiter Recruiting, Marketing und Kundenbeziehungen von contect GmbH auf, mit seinem Vortrag zu „Arbeitgebermarkenbildung und Personalmarketing in der Sozialwirtschaft – Schlüsselfaktoren zur Personalgewinnung“.  Zur erfolgreichen und vollständigen Vermarktung des Unternehmens als Arbeitgeber empfahl er die Kombination einer attraktiven Homepage mit der Nutzung von sozialen Medien und Arbeitgeberbewertungsportalen sowie der Veröffentlichung aktueller Stellen in Jobbörsen. Frau Anne Engelshowe, Beraterin und Trainerin für Employer Branding und Personalmarketing in der Sozialwirtschaft, erläuterte die Optimierung des digitalen Prozesses und digitalen Personalmarketings sowie auch vom Know-how im Umgang mit den jeweiligen diversen Medien.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Definition der eigenen Arbeitgebermarke einschließlich der Attraktivitätsfaktoren die Grundlage des Personalmarketings bildet. Die Strategie dahinter ist eine entscheidende Führungsaufgabe, da zur Umsetzung erforderliche Ressourcen geschaffen werden müssen. Personalerinnen und Personaler müssen neben analogen Methoden über das notwendige Know-how und eine gewisse IT Kompetenz verfügen, um eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern zu können. Trotz analoger Konzeptionierung ist die Umsetzung von Personalmarketingprozessen zunehmend digital und birgt vielfältige Möglichkeiten, die es umfänglich zu nutzen gilt.

Am Nachmittag beleuchteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Workshops verschiedene Aspekte des Themas. Die Ergebnisse wurden sowohl auf der Homepage des Fachbereichs Bildung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen veröffentlicht als auch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern per E-Mail zur Verfügung gestellt. Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die Förderung der GlücksSpirale.