Fachtag „Alle im Blick?! Kinder in instabilen Familiensystemen bedarfsgerecht unterstützen“
Fachtag „Alle im Blick?! Kinder in instabilen Familiensystemen bedarfsgerecht unterstützen“ der Fachbereiche Behindertenhilfe, Erziehungshilfe, Frauen und Familien, Soziale Psychiatrie und Sucht
110 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit sind am 30.10.2019 zum interdisziplinären Fachtag „Alle im Blick? Kinder in instabilen Familiensystem bedarfsgerecht unterstützen“ ins Freizeitheim Vahrenwald in Hannover gekommen. Die Fachbereiche Behindertenhilfe, Erziehungshilfe, Frauen und Familie, Soziale Psychiatrie und Sucht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. hatten den Fachtag gemeinsam organisiert. Zentrale Erkenntnis: Wenn Eltern Probleme haben, egal welcher Art, fallen die Kinder zu oft durchs Raster. Der Austausch über die einzelnen Disziplinen der sozialen Arbeit hinweg sollte dazu beitragen, das Sicherheitsnetz für betroffene Kinder enger zu knüpfen.
Im ersten Vortrag trat Prof. Dr. phil. Albert Lenz vom Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie mit seinem Vortrag zu „Entwicklungspsychologie und Resilienz“ den akademischen Nachweis an, wie die Entwicklung von Kindern leidet, wenn die Eltern von ihrem eigenen Leben überfordert sind – ganz gleich, was die Ursache dafür ist. Dr. Koralia Sekler vom AFET Bundesverband für Erziehungshilfe e. V. schilderte im Anschluss ihre sozialpolitische und strukturelle Einschätzung zur „Situation vulnerabler Familien“. Sie zeigte auf, wie wichtig die Kooperation verschiedener Hilfesysteme für das gesunde Aufwachsen betroffener Kinder ist. In beiden Vorträgen schwang Hoffnung mit: Kinder und Jugendliche, deren Eltern der Betreuung und Erziehung nicht gewachsen sind, können mithilfe anderer Vertrauenspersonen dennoch zu gesunden, stabilen und starken Persönlichkeiten heranwachsen. Wichtig ist Verlässlichkeit über einen langen Zeitraum.
Am Nachmittag beleuchteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Workshops verschiedene Aspekte des Themas. Die Ergebnisse des Tages konnten anschließend in lockeren Tischgesprächen ausgewertet werden. Prof. Lenz fasste den Fachtag am Ende zusammen.
Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die Förderung der Glücksspirale.