Wenn nix passt – was dann?
Ein passendes und tragfähiges Hilfesetting ist die Basis eines gelingenden Hilfeprozesses. Gleichzeitig ist genau diese Erarbeitung oftmals eine der großen Herausforderungen in der Jugendhilfe. Immer wieder gibt es aber Fälle, in denen dieses – aus unterschiedlichsten Gründen - nicht zu gelingen scheint:
Fachkräfte und Organisationen werden z.B. durch herausfordernde Verhaltensweisen an ihre Grenzen gebracht und sehen sich nicht im Stande, eine passende Hilfe zu gewährleisten. Die Betroffenen haben oftmals bereits in jungen Jahren viele Hilfen durchlaufen, eine passende Unterstützung scheint immer schwieriger zu werden. Der ASD sucht händeringend nach Hilfen, die von den Kindern und Jugendlichen (und deren Familien) angenommen werden können und eine Perspektive ermöglichen.
Oftmals stellt sich zudem die Frage der Zuständigkeit der Einrichtungen in den unterschiedlichen Gesetzesbüchern – insbesondere hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Versorgung nach SGB V.
In diesem Zusammenhang handlungsfähig zu bleiben (oder zu werden) ist eine große Herausforderung für alle Seiten.
Der Fachtag hat diese Thematik aufgenommen. Unter Beteiligung renommierter Expert*innen, wie z.B. Prof. Dr. Mathias Schwabe von der Evangelischen Hochschule Berlin sowie Anna Vetter, Chefärztin der Klinik für die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Regio Klinikum Elmshorn, wurden Wege aufgezeigt, wie das Jugendhilfesystem bedarfsgerechter auf herausfordernde Ausgangslagen reagieren kann sowie Grenzen und Chancen in der Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie herausgestellt. Am Nachmittag wurden in verschiedenen Workshops Praxisbeispiele vorgstellt und die Besucher*innen dazu angeregt, Bezüge zu ihrer eigenen Praxis herzustellen.