Aus dem Jahr 2022
4000 Kilometer durch Deutschland: Radtour für Inklusion kommt nach Hannover
Am 26. Juni sind Sebastian Fietz und Sven Marx in Berlin gestartet – vor sich 4000 Kilometer Straße quer durch die Republik. Mit ihrer groß angelegten Fahrradtour durch die Hauptstädte aller Bundesländer wollen die beiden Aktivisten für eine inklusive Gesellschaft werben. Denn beide begeisterten Radfahrer sind körperlich beeinträchtigt. Am Sonntag und Montag, 31.07./01.08. legt das Duo einen Halt in Hannover ein. Für Sonntagabend, 31.07.22 Uhr, 19 Uhr lädt der Paritätische Niedersachsen gemeinsam mit Fietz und Marx sowie Handiclapped – Kultur Barrierefrei e.V. aus Berlin, der die Fahrradtour organisiert, ins Freizeitheim Stöcken (Eichsfelderstr. 101, 30419 Hannover-Stöcken) zu Gesprächen und einer Podiumsdiskussion ein. Annie Chojnacki und Daniel Fernholz begleiten den Abend mit jazziger Popmusik, zu den Gästen gehören neben Kerstin Tack, Vorsitzender des Paritätischen und Frank Steinsiek, Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Niedersachsen, unter anderem der mehrfach Deutsche und Europameister im Rollstuhltanz, Erik Machens, sowie der hannoversche Bürgermeister Thomas Klapproth. Eintritt und Getränke sind frei, um Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen@paritaetischer.de, Betreff: „Inklusion rockt & rollt“, wird gebeten.
Für Montag, 01.08., rufen dann die beiden Aktivisten zu einer Demo mit Fahrrädern, Handbikes und Rollstühlen auf. Start ist um 10 Uhr am Herrenhäuser Schloss (Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover), Ziel ist das Neue Rathaus am Trammplatz, wo eine Liste mit konkreten Forderungen für eine bessere Inklusion an Stadtverwaltung und Politik überreicht werden soll. Im Anschluss setzen Sebastian Fietz und Sven Marx ihre Radtour fort. Nächstes Ziel ist Bremen. Die beiden Sportler sind unterschiedlich beeinträchtigt. Sven Marx hat mit dem Motorrad die Welt erkundet, war Tauchlehrer und in der ganzen Welt unterwegs. 2009 wurde bei ihm ein Tumor am Hirnstamm diagnostiziert. Dadurch beeinträchtigten ihn Doppelbilder im gesamten Sichtfeld. Nach komplizierten Operationen war er erst einmal ein Pflegefall, kämpfte sich aber wieder ins Leben und aufs Fahrrad zurück: Mittlerweile war er in 43 Ländern unterwegs und hat 31 Hauptstädte mit dem Rad besucht. Statt aufzugeben, ist er Weltenbummler und Inklusionsbotschafter geworden. Als Aktivist und Vorbild konnte er schon vielen Menschen Mut machen.
Sebastian Fietz, Jahrgang 1984, ist seit dem Kindesalter blind. Er hat Volkswirtschaft studiert, setzt sich für den Verein Lebendige Bibliothek und für andere gemeinnützige Vorhaben ein. Damit möchte Fietz helfen, Berührungsängste abzubauen. Die Lebendige Bibliothek verleiht Menschen als lebendige Bücher: Menschen, die von Vorurteilen betroffen und daher oft sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt sind, stellen sich für persönliche Gespräche zur Verfügung, in denen die „Leser*innen“ ihnen alle Fragen stellen können, die sie interessieren.
Mit der Radtour wollen die beiden zeigen, dass sie gemeinsam stark sind. Sie möchten während ihrer Reise mit vielen Menschen in Kontakt kommen, über Sport, Kultur und Inklusion reden und dabei versuchen, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Auf ihrer Inklusionstour sind Fietz und Marx mit einem Spezialfahrrad unterwegs. Fietz sitzt dabei vorn, Marx hinten und leicht erhöht. Im Gepäck haben sie die Inklusionsfackel des Netzwerks Inklusion Deutschland e.V. Sie wurde erstmals 2014 bei einer Veranstaltung auf die Reise geschickt, ähnlich wie die Fackel der Olympischen Spiele. Sie soll symbolisch das Anliegen der Inklusion unterstützen.
Die Radtour wird organisiert von Handiclapped – Kultur Barrierefrei e.V. und gefördert und unterstützt von Aktion Mensch, Special Olympics World Games Berlin 2023, Netzwerk Inklusion Deutschland e.V., The Cycleverse, Der Paritätische Berlin, GLS Treuhand und Paul Lange & Co – Bikeparts and more.
Weitere Informationen gibt es unter www.handiclapped-berlin.de/inklusion-rockt-und-rollt
Ansprechpartner für die Presse:
Handiclapped – Kultur Barrierefrei e.V.
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Klaus Martin Höfer
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