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Presseartikel

Besondere Partnervermittlung fürs Ehrenamt

Projektbörse für den ersten Hamelner Freiwilligentag / Unternehmen können sich noch melden Hameln (bha). Partnervermittlung zählt nicht gerade zu den Aufgaben einer Kommune, doch die Stadt Hameln hat sich das Verkuppeln passender Parteien trotzdem vorgenommen. Erste Aktion: die Auftaktveranstaltung für den Freiwilligen-Tag, der am 23. September stattfinden wird. Dann werden Mitarbeiter aus Hamelner Unternehmer von ihrer Arbeit freigestellt, um in sozialen Einrichtungen im Stadtgebiet Gutes zu tun. Bei der Projektbörse im FiZ an der Osterstraße trafen jetzt Paarungswillige aufeinander – und einige fanden noch am selben Abend zueinander. 19 Projekte wurden von den jeweiligen Organisationen vorgestellt, die händeringend Hilfe suchen für unterschiedlichste Arbeiten. Da ist die Kindergartengruppe „Altstadtmäuse“, die ihren Bauwagen oben im Klütwald sanieren und verschönern möchte und Handwerkerhände gut gebrauchen könnte. Da ist die Bahnhofsmission, die ihre Besucher in vier Meter hohen, weißen und daher steril anmutenden Räumen empfängt und gerne „mehr Farbe ins Leben bringen“ möchte. Oder der Familien entlastende Dienst, der seinen Besuchern und Schützlingen so gerne einen Garten mit „Wohlfühlcharakter“ bieten möchte, es aber alleine nicht schafft. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite der kleinen Projekttische stehen Vertreter von Unternehmen oder Verbänden, die einigen Mitarbeitern die Gelegenheit geben wollen, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Wer im Ehrenamt tätig ist, bekommt viel zurück und lernt neue Lebensbereiche kennen“, umschreibt Dr. Hermann Niederhut von den Paritäten, wo der Gewinn unentgeltlicher Arbeit liegt. Und Anja Sprich, die sich bei der Stadt Hameln um Wirtschaftsförderung und Ehrenamt kümmert, spricht von „Win-Win-Situation“ für die Beteiligten. Beim Blick über den Tellerrand werde die soziale Kompetenz der eigenen Mitarbeiter geschult und die Fähigkeit, in Projekten zu arbeiten. Sprich und Nadja Kunzmann von der Freiwilligen-Agentur haben die Projekt-Börse organisiert und werden auch in den kommenden Wochen für die Vermittlung zwischen Unternehmen und Hilfesuchenden zuständig sein. Leichte Enttäuschung war in den Gesichtern einiger Teilnehmer seitens der Vereine und Organisationen abzulesen, weil weniger Unternehmen zu dem Treffen gekommen waren, als sie gehofft hatten und somit die Chance, hier „den Richtigen“ zu treffen, eher gering war. Unberücksichtigt blieb bei dieser Sichtweise allerdings, dass sich zum Beispiel Karin Echtermann als Gesandte der Kreishandwerkerschaft umsah und fleißig Projekte notierte, die für „ihre Unternehmen“ interessant sein könnten. Tatsächlich sind es vorrangig handwerkliche Fähigkeiten, die benötigt werden – was nicht heißt, dass nur Fachkräfte zum Einsatz kommen. Eine Wand zu einer Tastwand umgestalten, oder Fahrräder reparieren können auch Arbeitnehmer, die beruflich gänzlich anders eingesetzt sind. Susanne Treptow, Geschäftsführerin der Stadtwerke, ist an diesem Abend gleich fündig geworden. Mitarbeiter der GWS und der Klimaschutzagentur können sich beim Post-Sport-Verein engagieren. Dort wird eine Beratung benötigt zur energetischen Sanierung des Vereinsheims. Und die Kirchengemeinde „Zum Heiligen Kreuz“ hat ebenfalls gefunden, was sie gesucht hat: Senioren sollen dort fit gemacht werden für das Arbeiten mit dem Computer und dem Internet, um der Vereinsamung vorzubeugen. Gleich drei Unternehmen haben sich bereit erklärt, ihre Mitarbeiter dort am 23. September hinzuschicken. Auch die Bahnhofsmission hat sich bereits gebunden. Ihr stehen auch die Stadtwerke und die Hamelner Wohnungsbaugenossenschaft zur Seite und bringen mehr Farbe ins Leben. Anja Sprich und Nadja Kunzmann waren mit dem Abend „zufrieden“, sagen sie. Jetzt würden Unternehmen noch einmal gezielt angeschrieben und auf die Projekte aufmerksam gemacht. Unternehmen, die sich beteiligen möchten, können sich an Anja Sprich wenden (Tel.: 05151/202-1228) oder an Nadja Kunzmann (Tel.: 05151/576127). Alle Informationen zu dieser Premiere sind auch im Internet zu finden unter www.hamelner-freiwilligentag.de . (Artikel aus der Dewezet vom 29.06.2011 Seite 10)