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Presseartikel

Aus dem Jahr 2022

„Das bist nicht du, sondern die Essstörung“

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Seit Mai gibt es die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen sowie deren Angehörige - darum ist der Ausstausch so wichtig

Im Mai hat sich die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen das erste Mal getroffen. Seit dem tauschen sich die Mitglieder, die nicht nur aus Betroffenen, sondern auch aus Angehörigen besteht, über ihre Erfahrungen und ihre Problemlagen aus. Unter den Angehörigen finden sich besonders Eltern, deren Kind an einer Essstörung leidet. Der Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen und Angehörigen ist dabei besonders wertvoll.

 

Marie (Name geändert), die Initiatorin der Gruppe, litt in ihrer Jugend an Bulimie. Mit ihrer Volljährigkeit konnte sie die Essstörung hinter sich lassen, so glaubte sie. 2021 erlitt sie nach fast 20 Jahren einen Rückfall. Nach professioneller stationärer Behandlung geht es Marie heute wieder besser. Während der Gruppentherapien merkte sie, dass ihr der Austausch mit ähnlich Betroffenen guttut. Aus diesem Grund hat sie für den Altkreis Osterode am Harz eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen gegründet. Willkommen sind nicht nur Menschen, die Erfahrungen mit Bulimie haben, sondern auch Menschen, die mit anderen Essstörungen, wie beispielsweise Magersucht oder Binge-Eating-Störung zu kämpfen haben. Darüber hinaus nehmen auch Angehörige von Menschen mit Essstörungen an der Selbsthilfegruppe teil. „Ich hätte mir die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe nach meinem Rückfall sehr gewünscht. Es hätte mir immerhin das Gefühl vermittelt nicht alleine zu sein“, so Marie.

 

Was ist eine Selbsthilfegruppe?

Eine Selbsthilfegruppe kann eine gute Ergänzung zu einer laufenden oder bereits abgeschlossenen Therapie sein. In Notlagen kann eine Selbsthilfegruppe allerdings eine professionelle Versorgung nicht ersetzen. Denn eine Selbsthilfegruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sich dort Menschen treffen, die eine gemeinsame Krankheit oder eine gemeinsame Problemlage verbindet, die sie ohne professionelle Leitung bewältigen wollen. Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig. Die Themen, die bei einem Gruppentreffen besprochen werden, sind vertraulich und bleiben in der Gruppe.

 

 

Noch freie Plätze vorhanden

Die neugegründete Gruppe trifft sich an jedem dritten Montag im Monat zwischen 19:00 und 21:00 Uhr in Osterode. Sie haben ähnliche Erfahrungen wie Marie gemacht? Sie haben Angehörige, die an einer Essstörung leiden und wissen nicht mehr weiter? Sie sind über 18 Jahre alt und haben Interesse mit ihren Erfahrungen die Selbsthilfegruppe zu bereichern? Für Sie besteht noch die Möglichkeit an der Gruppe teilzunehmen. Hierfür melden Sie sich gerne bei Joshua Friederichs in der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen in Osterode am Harz unter der Telefonnummer 05522 90 77 16 oder per Mail unter kiss.osterode@paritaetischer.de.

Geöffnet hat diese montags, mittwochs und freitags von 8:00 bis 12:00 Uhr sowie am dienstags von 10:00 bis 14:00 Uhr und donnerstags von 13:00 bis 17:00 Uhr.