Presseartikel
Der Kinderschutzbund ist viel besser vernetzt
Paritäten-Geschäfsführer Norbert Raabe verteidigt die Arbeit der in die Kritik geratenen Organisation
Bad Pyrmont (uk). Norbert Raabe, Geschäftsführer der Paritäten Hameln-Pyrmont, hat die in die Kritik geratene Arbeit des Kinderschutzbundes Bad Pyrmont verteidigt. „An der Arbeit gibt es nichts zu meckern. Im Gegenteil: Der Kinderschutzbund Bad Pyrmont hat sich seit dem Wechsel des Vorstandes im Jahr 2005 positiv entwickelt“, betonte Raabe jetzt im Gespräch mit den Pyrmonter Nachrichten.
Ende Mai hatten die langjährige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende des KSB, Waltraud Krieger und der bekannte Kinderarzt Prof. Dr. Wolf-Rainer Cario Kritik an der Arbeit geäußert. Der Kinderschutzbund sei zu weit weg vom Kind, die Personalkosten stünden in keinem Verhältnis zu den Aktivitäten in der „Kinderburg“, dem Sitz der Schutzorganisation, reagierten sie auf den Tätigkeitsbericht, den der Vereinsvorstand kurz zuvor während der Jahreshauptversammlung vorgelegt hatte.
„Diese Kritik habe ich sehr verwundert zur Kenntnis genommen“, reagierte Raabe nach Gesprächen mit Vorstandsmitgliedern, die er in der vergangenen Woche geführt habe. Der KSB sei seit seiner Gründung Mitglied bei den Paritäten. Die Organisation habe bis 2005 ordentliche Arbeit gemacht und danach auch. Was sich seitdem positiv geändert habe, sei die Bereitschaft des Vorstandes, mit anderen Verbänden und Behörden zusammenzuarbeiten, die den Führungswechsel positiv empfunden hätten. „Es gibt heute eine viel bessere Vernetzung als früher, denn Frau Krieger hat sich dagegen immer gesperrt, die Kontakte waren früher sehr dünn – auch zum KSB Hameln“, so Raabe. Heute arbeite der KSB Bad Pyrmont auch in der Sozialraum AG mit.Den verschiedenen Vorständen, die seit 2005 im Amt gewesen seien, bescheinigte der Paritäten-Geschäftsführer einen anderen Führungsstil, der von Teamgeist geprägt sei. „Ich bin damals sofort von Frau Brinkmann-Muchow (bisherige Vorsitzende, die Red.) eingeladen worden, um mich über die Arbeit informieren zu lassen.“
Es sei richtig, dass sich der KSB heute zur Aufgabe gemacht habe, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, Familien dazu anzuleiten. „Ziel kann nur der selbstständige Mensch sein, der seine Angelegenheiten selbst regelt.“ Neue Gesetzte hätten den sozialen Hilfsorganisationen neue Möglichkeiten geboten, und der Kinderschutzbund Bad Pyrmont habe sich an diese veränderten Bedingungen angepasst und biete, was gewünscht werde. Als Beispiel nannte er die Eltern- und Familienberatungsstelle, die zweimal wöchentlich eine offene Sprechstunde anbiete, um einen ersten persönlichen Kontakt herzustellen. Beratungsgespräche seien sowohl in den KSB-Räumen als auch im Haushalt der Familie möglich. „Und hier wird ganz hervorragende Arbeit geleistet“, weist Raabe den Vorwurf Kriegers und Carios zurück, dass der KSB sich zu weit von den Familien entfernt habe und nicht mehr wisse, was dort vor sich gehe.
Raabe macht sich Sorgen, dass durch die öffentliche Kritik der Ehrenvorsitzenden und ihres damaligen Stellvertreters ehrenamtliche Helfer abgeschreckt werden, sich für die wichtige Organisation zu organisieren. „Der Kinderschutzbund braucht eine gesunde Mischung aus Profis und Ehrenamtlichen, die sich mit ihrem Herzen für die Belange der Kinder einsetzen“, betont er.
(Artikel aus der Dewezet vom 29.06.2011 Seite 18)