Presseartikel
PMS 01/17 v. 13.01.2017
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. begrüßt die von der SPD angestoßene Diskussion um die Kindergartengebühren. Den Besuch einer Kindertagesstätte kostenfrei für die Familien zu ermöglichen, sei im Sinne sozialer Gerechtigkeit, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen. „Allerdings wäre das aus unserer Sicht der zweite Schritt vor dem ersten.“
Bevor das Land 200 Millionen Euro jährlich in die Beitragsbefreiung der Familien investiere, müsse zunächst die Qualität in den Kindertageseinrichtungen verbessert werden. „Wir fordern seit vielen Jahren die Reduzierung der Gruppengrößen“, sagt Birgit Eckhardt. „Wir fordern moderne Raumstandards, mehr Zeit für die Erzieherinnen und Erzieher zur Vorbereitung ihrer Arbeit und eine gute Fachberatung. Alles das trägt enorm zur frühkindlichen Bildung bei, die sich alle demokratischen Parteien auf die Fahnen geschrieben haben.“
Die Beitragsbefreiung entlaste vor allem die Familien des Mittelstands und einkommensstarke Eltern; einkommensschwache Familien seien in der Regel heute schon von den Kosten befreit. „Mehr Qualität in den Kitas trägt langfristig mehr zu sozialer Gerechtigkeit bei als die jetzt diskutierte finanzielle Entlastung“, sagt Birgit Eckhardt, „denn mehr Qualität bedeutet bessere Bildungschancen für alle Kinder.“
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. befürchtet außerdem, dass über Qualität in der frühkindlichen Bildung nicht mehr diskutiert wird, wenn das Land erst einmal 200 Millionen Euro jährlich in die Beitragsbefreiung investiert. „Dann ist für echte Verbesserungen in der Betreuung auf lange Sicht kein Geld mehr da“, sagt Birgit Eckhardt. Fraglich sei zudem, ob das Land daran festhalte, die dritte Betreuungskraft in Kindergartengruppen auch nach Auslaufen des Flüchtlingshilfepakets der Bundesregierung dauerhaft zu finanzieren.
Bei der Betreuungsquote der Drei- bis Sechsjährigen liegt Niedersachsen mit mehr als 93 Prozent nur knapp unter dem Durchschnitt aller Bundesländer – bei relativ hohen Elternbeiträgen von teils deutlich mehr als 300 Euro im Monat. Mit Pro-Kopf-Ausgaben von 6054 Euro pro Kind in der Kindertagesbetreuung (Kinder bis 14 Jahre, Stand 2014) rangiert Niedersachsen allerdings auf einem der hinteren Ränge – Spitzenreiter ist Berlin mit 9390 Euro, der Durchschnitt liegt bei 6668 Euro. „Geld ist nicht alles“, sagt Birgit Eckhardt. „Und bloße Zahlen sind nicht immer aussagekräftig. Aber diese Statistik ist doch ein Fingerzeig: Andere Bundesländer investieren längst mehr in die frühkindliche Bildung, und zwar auch in die Qualität.“
Bevor das Land 200 Millionen Euro jährlich in die Beitragsbefreiung der Familien investiere, müsse zunächst die Qualität in den Kindertageseinrichtungen verbessert werden. „Wir fordern seit vielen Jahren die Reduzierung der Gruppengrößen“, sagt Birgit Eckhardt. „Wir fordern moderne Raumstandards, mehr Zeit für die Erzieherinnen und Erzieher zur Vorbereitung ihrer Arbeit und eine gute Fachberatung. Alles das trägt enorm zur frühkindlichen Bildung bei, die sich alle demokratischen Parteien auf die Fahnen geschrieben haben.“
Die Beitragsbefreiung entlaste vor allem die Familien des Mittelstands und einkommensstarke Eltern; einkommensschwache Familien seien in der Regel heute schon von den Kosten befreit. „Mehr Qualität in den Kitas trägt langfristig mehr zu sozialer Gerechtigkeit bei als die jetzt diskutierte finanzielle Entlastung“, sagt Birgit Eckhardt, „denn mehr Qualität bedeutet bessere Bildungschancen für alle Kinder.“
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. befürchtet außerdem, dass über Qualität in der frühkindlichen Bildung nicht mehr diskutiert wird, wenn das Land erst einmal 200 Millionen Euro jährlich in die Beitragsbefreiung investiert. „Dann ist für echte Verbesserungen in der Betreuung auf lange Sicht kein Geld mehr da“, sagt Birgit Eckhardt. Fraglich sei zudem, ob das Land daran festhalte, die dritte Betreuungskraft in Kindergartengruppen auch nach Auslaufen des Flüchtlingshilfepakets der Bundesregierung dauerhaft zu finanzieren.
Bei der Betreuungsquote der Drei- bis Sechsjährigen liegt Niedersachsen mit mehr als 93 Prozent nur knapp unter dem Durchschnitt aller Bundesländer – bei relativ hohen Elternbeiträgen von teils deutlich mehr als 300 Euro im Monat. Mit Pro-Kopf-Ausgaben von 6054 Euro pro Kind in der Kindertagesbetreuung (Kinder bis 14 Jahre, Stand 2014) rangiert Niedersachsen allerdings auf einem der hinteren Ränge – Spitzenreiter ist Berlin mit 9390 Euro, der Durchschnitt liegt bei 6668 Euro. „Geld ist nicht alles“, sagt Birgit Eckhardt. „Und bloße Zahlen sind nicht immer aussagekräftig. Aber diese Statistik ist doch ein Fingerzeig: Andere Bundesländer investieren längst mehr in die frühkindliche Bildung, und zwar auch in die Qualität.“