PMS 02/19 v. 23.01.2019
„Gute Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft unserer Gesellschaft, ökonomisch wie sozial“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V., anlässlich des von der UN neu geschaffenen Internationalen Tags der Bildung am 24. Januar. „Bildung muss für alle Menschen frei zugänglich sein, für Kinder wie für Erwachsene. Und gute Bildung braucht viele Partner. Das muss die Landesregierung bei ihrem Projekt Bildung 2040 unbedingt berücksichtigen.“
Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat angekündigt, das niedersächsische Bildungssystem bis zum Jahr 2040 grundlegend zu reformieren und zu modernisieren. „Das ist ein hehres Anliegen“, sagt Birgit Eckhardt. „Denn immer noch werden viel zu viele Kinder nicht ausreichend gefördert, verlassen zu viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss, mangelt es Erwachsenen an Perspektiven für sinnvolle Fortbildungen.“ Allerdings: „Das Land kann die Bildungslandschaft nicht im Alleingang umkrempeln.“ Der Kultusminister hat bereits einen Beteiligungsprozess angekündigt. „An dem müssen am Ende wirklich alle Institutionen und Verbände teilhaben, die mit Bildung in Niedersachsen befasst sind“, sagt die Landesvorsitzende des Paritätischen, in dessen Fachbereich Bildung allein mehr als 60 Organisationen und Vereine organisiert sind – Einrichtungen der frühkindlichen Bildung und der Erwachsenenbildung, Freie Schulen, Bildungsträger aus der Behindertenhilfe und viele mehr.
Zwei wichtige Forderungen für eine zukunftsgewandte Bildungsstrategie stellt der Paritätische heraus: „Erstens: Jeder Mensch, unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnie und sozialem Status, muss freien Zugang zu Bildung haben. Formal gilt das schon heute, aber immer wieder belegen Studien, dass die Realität anders aussieht“, sagt Birgit Eckhardt. „Und zweitens: Unser Bildungssystem, von der Krippe bis zum Seniorenstudium, muss einen universalen, nachhaltigen Anspruch haben. Bildung dient nicht allein dazu, gute Arbeitskräfte zu formen. Bildung soll das Gute im Menschen hervorbringen, den Blick des Einzelnen für die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Welt öffnen, in der wir leben.“
Konkret braucht es, um Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sinne der niedersächsischen Nachhaltigkeitsstrategie zum Standard zu machen, multiprofessionelle Teams in Kindertagesstätten und Schulen sowie einen Dialog mit allen Fachdisziplinen. „Bildung ist das Fundament unserer Gesellschaft“, sagt Birgit Eckhardt. „Unsere Gesellschaft wird immer bunter und vielfältiger, auch immer schneller und komplexer. Das Fundament muss also ganz schön viel aushalten. Entsprechend sollten wir allen Sachverstand und alle nötigen Mittel in seinen Erhalt investieren.“