Presseartikel
PMS 06/18 v. 02.02.2018
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat heute in Berlin seine aktuelle Studie zur Lebenssituation der Kinder in Deutschland, den „Kinderreport“, vorgestellt – mit ernüchterndem Ergebnis: „Die anhaltende Armut von mehr als zwei Millionen Kindern in unserem reichen Land ist beschämend“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. „Die neue Bundesregierung steht in der Verantwortung, daran endlich etwas zu ändern.“
Die vorangegangenen Regierungen hätten den Kampf gegen die wachsende Kinderarmut nicht konsequent genug geführt. „Die Zahlen liegen offen auf dem Tisch“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber der große politische Wurf blieb aus, der Wille war einfach nicht da.“ Einzelne Leistungen wie das Bildungs- und Teilhabepaket seien im Prinzip gut, aber letztlich viel zu wenig und in der Gesamtheit zu kompliziert und intransparent. Andere familienpolitische Beschlüsse, etwa die gerade in Kraft getretene Anhebung des Kindergelds und des Kinderfreibetrags, kommen armen Familien nicht zugute, weil sie auf deren sonstige Leistungsansprüche angerechnet werden. „Gemeinsam mit vielen anderen Verbänden setzen wir uns deshalb für eine Kindergrundsicherung ein, die den tatsächlichen Bedarf von Kindern und Jugendlichen deckt und außerhalb des SGB II steht.“
Um die Situation von Kindern und Jugendlichen in Armut substanziell zu verbessern, brauche es aber nicht nur finanzielle Leistungen. „Die Infrastruktur in Bildung, Betreuung und Förderung muss besser und gerechter werden“, sagt Birgit Eckhardt. „Auch die OECD-Studie zum PISA-Test hat gerade gezeigt, dass ein pragmatisches Vorgehen viel bewirken kann, um sozial benachteiligte Kinder zu Bildungsgewinnern zu machen – und das muss gar nicht teuer sein.“ Ein Forschungsteam hatte im Auftrag der OECD anhand der vorliegenden PISA-Tests untersucht, was Kindern mit schwierigen Startbedingungen in der Schule am meisten hilft. Ergebnis: Allein schon der gemeinsame Unterricht mit bessergestellten Schülern und qualitativ gute Ganztagsangebote könnten große Verbesserungen bringen. Die Klassen zu verkleinern oder die Unterrichtsräume mit teurer Technik auszustatten, wäre gar nicht das dringendste Problem.
Die neue Bundesregierung müsse sich auch stärker als bisher in der frühkindlichen Bildung engagieren. „Denn da werden die Weichen gestellt“, sagt Birgit Eckhardt. Bundesweit geltende Mindestqualitätsstandards, einheitliche Finanzierungssysteme und eine noch bessere Ausbildung des Fachpersonals seien Ziele, die sich Bundestag und Bundesregierung in dieser Legislaturperiode stecken müssten.
Aber nicht nur der Bund, auch das Land Niedersachsen sei im Kampf gegen Kinderarmut gefragt. „Ministerpräsident Stephan Weil hat den Kinderreport heute in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin mitvorgestellt“, sagt Birgit Eckhardt. „Ich sehe das als ein willkommenes Zeichen dafür, dass die Große Koalition in Niedersachsen dieses Thema ganz oben auf der Agenda stehen hat.“ Während der Beschluss, die Elternbeiträge für den Kindergarten abzuschaffen, hauptsächlich dem Mittelstand und Besserverdienern zugutekomme, müssten jetzt auch zwischen Nordsee und Harz die armen Familien in den Mittelpunkt der sozialpolitischen Arbeit rücken. „Kinder, die in Armut aufwachsen, erfahren Ausgrenzung von Anfang an“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber alle Kinder haben Rechte – ein Recht auf echte Teilhabe, auf Bildung, auf Gesundheit. Und die gesamte Gesellschaft muss diese Rechte umsetzen, wenn die Eltern allein es nicht können.“
Die vorangegangenen Regierungen hätten den Kampf gegen die wachsende Kinderarmut nicht konsequent genug geführt. „Die Zahlen liegen offen auf dem Tisch“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber der große politische Wurf blieb aus, der Wille war einfach nicht da.“ Einzelne Leistungen wie das Bildungs- und Teilhabepaket seien im Prinzip gut, aber letztlich viel zu wenig und in der Gesamtheit zu kompliziert und intransparent. Andere familienpolitische Beschlüsse, etwa die gerade in Kraft getretene Anhebung des Kindergelds und des Kinderfreibetrags, kommen armen Familien nicht zugute, weil sie auf deren sonstige Leistungsansprüche angerechnet werden. „Gemeinsam mit vielen anderen Verbänden setzen wir uns deshalb für eine Kindergrundsicherung ein, die den tatsächlichen Bedarf von Kindern und Jugendlichen deckt und außerhalb des SGB II steht.“
Um die Situation von Kindern und Jugendlichen in Armut substanziell zu verbessern, brauche es aber nicht nur finanzielle Leistungen. „Die Infrastruktur in Bildung, Betreuung und Förderung muss besser und gerechter werden“, sagt Birgit Eckhardt. „Auch die OECD-Studie zum PISA-Test hat gerade gezeigt, dass ein pragmatisches Vorgehen viel bewirken kann, um sozial benachteiligte Kinder zu Bildungsgewinnern zu machen – und das muss gar nicht teuer sein.“ Ein Forschungsteam hatte im Auftrag der OECD anhand der vorliegenden PISA-Tests untersucht, was Kindern mit schwierigen Startbedingungen in der Schule am meisten hilft. Ergebnis: Allein schon der gemeinsame Unterricht mit bessergestellten Schülern und qualitativ gute Ganztagsangebote könnten große Verbesserungen bringen. Die Klassen zu verkleinern oder die Unterrichtsräume mit teurer Technik auszustatten, wäre gar nicht das dringendste Problem.
Die neue Bundesregierung müsse sich auch stärker als bisher in der frühkindlichen Bildung engagieren. „Denn da werden die Weichen gestellt“, sagt Birgit Eckhardt. Bundesweit geltende Mindestqualitätsstandards, einheitliche Finanzierungssysteme und eine noch bessere Ausbildung des Fachpersonals seien Ziele, die sich Bundestag und Bundesregierung in dieser Legislaturperiode stecken müssten.
Aber nicht nur der Bund, auch das Land Niedersachsen sei im Kampf gegen Kinderarmut gefragt. „Ministerpräsident Stephan Weil hat den Kinderreport heute in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin mitvorgestellt“, sagt Birgit Eckhardt. „Ich sehe das als ein willkommenes Zeichen dafür, dass die Große Koalition in Niedersachsen dieses Thema ganz oben auf der Agenda stehen hat.“ Während der Beschluss, die Elternbeiträge für den Kindergarten abzuschaffen, hauptsächlich dem Mittelstand und Besserverdienern zugutekomme, müssten jetzt auch zwischen Nordsee und Harz die armen Familien in den Mittelpunkt der sozialpolitischen Arbeit rücken. „Kinder, die in Armut aufwachsen, erfahren Ausgrenzung von Anfang an“, sagt Birgit Eckhardt. „Aber alle Kinder haben Rechte – ein Recht auf echte Teilhabe, auf Bildung, auf Gesundheit. Und die gesamte Gesellschaft muss diese Rechte umsetzen, wenn die Eltern allein es nicht können.“