Presseartikel
PMS 13/17 v. 11.05.2017
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. und die Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e.V. begrüßen die Anstrengungen des Landes zur schulischen Inklusion. „Das geht im Grundsatz in die richtige Richtung“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Landesverbands. „Aber die Qualität stimmt noch lange nicht.“ Holger Stolz, Geschäftsführer der Lebenshilfe, ergänzt: „Da ist noch jede Menge Luft nach oben.“
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hatte gestern aktuelle Zahlen zur Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in Niedersachsen vorgestellt. Demzufolge ist die gemessene Inklusionsquote seit 2013 von 44,9 auf 61,4 Prozent angestiegen. Heißt: Drei von fünf Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf der Klassenstufen 1 bis 8 besuchen eine allgemeinbildende inklusive Schule. Die anderen Kinder besuchen weiterhin eine Förderschule. Allerdings: „Die Zahlen bei den Erstklässlern sind kaum gestiegen“, sagt Birgit Eckhardt. „Und dieser leichte Anstieg lässt sich dadurch erklären, dass das Land die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen nach und nach abschafft.“
In der Statistik nicht vermerkt hat das Land die Quote von Förderschülerinnen und -schülern in den Klassen 2 bis 4 – dort ist die Quote aber schon immer am höchsten gewesen. So auch in der Statistik zum laufenden Schuljahr: Mit 58,2 Prozent in der zweiten Klasse, 73,6 in der dritten und 76,4 in der vierten Klasse treiben diese Jahrgänge die Gesamtquote nach oben. „Die Ministerin vergleicht da Äpfel mit Birnen“, sagt Holger Stolz. Nach dem Übergang in die Sekundarstufe sinken die Zahlen wieder deutlich. „Dann besuchen die Kinder eben später die Förderschule“, sagt Holger Stolz. „Das spricht nicht gerade für den Erfolg der inklusiven Schule.“
In absoluten Zahlen besuchen heute annähernd noch genauso viele Kinder eine Förderschule wie vor vier Jahren. „Viele Eltern überlegen sehr genau, ob Sie ihre Kinder angesichts der Rahmenbedingungen auf eine Regelschule geben“, sagt Holger Stolz. „Sie finden, ihre Kinder sind auf einer Förderschule besser aufgehoben.“ Birgit Eckhardt sieht das ähnlich: „Die Förderung kommt in den inklusiven Schulen einfach zu kurz. Das Stundenkontingent für Sonderpädagoginnen und -pädagogen ist nach wie vor viel zu klein, die Kinder werden oft nur betreut, nicht gefördert. Und manchmal nicht mal das.“
Lebenshilfe und Paritätischer fordern deshalb weitere deutliche Anstrengungen für die inklusive Bildung. „Das darf sich aber nicht nur in Statistiken niederschlagen“, sagt Birgit Eckhardt. „Die Qualität muss stimmen.“ Holger Stolz stimmt zu: „Schließlich geht es hier um unsere Kinder.“
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hatte gestern aktuelle Zahlen zur Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in Niedersachsen vorgestellt. Demzufolge ist die gemessene Inklusionsquote seit 2013 von 44,9 auf 61,4 Prozent angestiegen. Heißt: Drei von fünf Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf der Klassenstufen 1 bis 8 besuchen eine allgemeinbildende inklusive Schule. Die anderen Kinder besuchen weiterhin eine Förderschule. Allerdings: „Die Zahlen bei den Erstklässlern sind kaum gestiegen“, sagt Birgit Eckhardt. „Und dieser leichte Anstieg lässt sich dadurch erklären, dass das Land die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen nach und nach abschafft.“
In der Statistik nicht vermerkt hat das Land die Quote von Förderschülerinnen und -schülern in den Klassen 2 bis 4 – dort ist die Quote aber schon immer am höchsten gewesen. So auch in der Statistik zum laufenden Schuljahr: Mit 58,2 Prozent in der zweiten Klasse, 73,6 in der dritten und 76,4 in der vierten Klasse treiben diese Jahrgänge die Gesamtquote nach oben. „Die Ministerin vergleicht da Äpfel mit Birnen“, sagt Holger Stolz. Nach dem Übergang in die Sekundarstufe sinken die Zahlen wieder deutlich. „Dann besuchen die Kinder eben später die Förderschule“, sagt Holger Stolz. „Das spricht nicht gerade für den Erfolg der inklusiven Schule.“
In absoluten Zahlen besuchen heute annähernd noch genauso viele Kinder eine Förderschule wie vor vier Jahren. „Viele Eltern überlegen sehr genau, ob Sie ihre Kinder angesichts der Rahmenbedingungen auf eine Regelschule geben“, sagt Holger Stolz. „Sie finden, ihre Kinder sind auf einer Förderschule besser aufgehoben.“ Birgit Eckhardt sieht das ähnlich: „Die Förderung kommt in den inklusiven Schulen einfach zu kurz. Das Stundenkontingent für Sonderpädagoginnen und -pädagogen ist nach wie vor viel zu klein, die Kinder werden oft nur betreut, nicht gefördert. Und manchmal nicht mal das.“
Lebenshilfe und Paritätischer fordern deshalb weitere deutliche Anstrengungen für die inklusive Bildung. „Das darf sich aber nicht nur in Statistiken niederschlagen“, sagt Birgit Eckhardt. „Die Qualität muss stimmen.“ Holger Stolz stimmt zu: „Schließlich geht es hier um unsere Kinder.“