Presseartikel
PMS 15/17 v. 23.05.2017
Mehr als 5000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind in den vergangenen beiden Jahren in Niedersachsen angekommen. „Die freien und öffentlichen Träger haben in beispiellos guter Zusammenarbeit diesen jungen Menschen ein erstes Zuhause in unserem Land gegeben“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V. anlässlich des heutigen Fachtags zu unbegleiteten minderjährigen Ausländern, ausgerichtet vom Landessozialministerium in Hannover. „Diese Leistung verdient höchste Anerkennung.“ Jetzt gehe es darum, diese jungen Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. „Dafür braucht es mehr als nur ein Dach über dem Kopf.“
Unterbringung und Betreuung in der heißen Phase – in den zwölf Monaten ab Herbst 2015 kamen mehr als zehnmal so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als sonst in einem Jahr – gelangen als Gemeinschaftsaufgabe von öffentlicher Hand und freien Trägern. „Die große Aufgabe der Integration darf jetzt nicht an Sparreflexen scheitern“, sagt Birgit Eckhardt. Aus der Politik gibt es allerdings derartige Signale: So sieht zum Beispiel der Reformentwurf für das SGB VIII, das sogenannte Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, eine Öffnungsklausel für die Bundesländer vor. Diese könnte zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Kinder- und Jugendhilfe und zu Sondereinrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge führen. „Junge Flüchtlinge müssen Hilfen der Jugendhilfe genauso in Anspruch nehmen können wie andere Jugendliche auch“, fordert Birgit Eckhardt. „Das Jugendhilferecht sieht das so vor, das darf sich auch nicht ändern.“ Das Land Niedersachsen müsse sich im Bundesrat deutlich gegen eine drohende Aufspaltung der Kinder- und Jugendhilfe positionieren.
Das Land muss auch die Bedingungen für die Integration verbessern. Flexible und individuell passgenaue Angebote sind nötig, um die Übergänge von der Schule in den Beruf zu erleichtern und die Selbstständigkeit zu fördern. Hier mangelt es zurzeit vor allem an geeignetem Wohnraum. Die außerschulische Bildung einschließlich der Sprachförderung sowie spezielle Angebote der schulischen und beruflichen Bildung und Qualifizierung sind weiterhin dringend nötig. Auch psychologische Betreuung muss gewährleistet sein, denn viele der Jugendlichen sind traumatisiert. Es darf in diesem Bereich nicht zu Kürzungen kommen, nur weil gerade weniger unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Niedersachsen kommen. „Die Ankunft hier ist nur der Auftakt“, sagt Birgit Eckhardt. „Die eigentliche Arbeit, der Spracherwerb, Bildung und Ausbildung, das liegt noch vor diesen jungen Menschen. Und da darf unsere Gesellschaft sie nicht allein lassen.“
Unterbringung und Betreuung in der heißen Phase – in den zwölf Monaten ab Herbst 2015 kamen mehr als zehnmal so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als sonst in einem Jahr – gelangen als Gemeinschaftsaufgabe von öffentlicher Hand und freien Trägern. „Die große Aufgabe der Integration darf jetzt nicht an Sparreflexen scheitern“, sagt Birgit Eckhardt. Aus der Politik gibt es allerdings derartige Signale: So sieht zum Beispiel der Reformentwurf für das SGB VIII, das sogenannte Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, eine Öffnungsklausel für die Bundesländer vor. Diese könnte zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Kinder- und Jugendhilfe und zu Sondereinrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge führen. „Junge Flüchtlinge müssen Hilfen der Jugendhilfe genauso in Anspruch nehmen können wie andere Jugendliche auch“, fordert Birgit Eckhardt. „Das Jugendhilferecht sieht das so vor, das darf sich auch nicht ändern.“ Das Land Niedersachsen müsse sich im Bundesrat deutlich gegen eine drohende Aufspaltung der Kinder- und Jugendhilfe positionieren.
Das Land muss auch die Bedingungen für die Integration verbessern. Flexible und individuell passgenaue Angebote sind nötig, um die Übergänge von der Schule in den Beruf zu erleichtern und die Selbstständigkeit zu fördern. Hier mangelt es zurzeit vor allem an geeignetem Wohnraum. Die außerschulische Bildung einschließlich der Sprachförderung sowie spezielle Angebote der schulischen und beruflichen Bildung und Qualifizierung sind weiterhin dringend nötig. Auch psychologische Betreuung muss gewährleistet sein, denn viele der Jugendlichen sind traumatisiert. Es darf in diesem Bereich nicht zu Kürzungen kommen, nur weil gerade weniger unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Niedersachsen kommen. „Die Ankunft hier ist nur der Auftakt“, sagt Birgit Eckhardt. „Die eigentliche Arbeit, der Spracherwerb, Bildung und Ausbildung, das liegt noch vor diesen jungen Menschen. Und da darf unsere Gesellschaft sie nicht allein lassen.“