Presseartikel
PMS 29/18 v. 15.06.2019
Wie steht es um ältere Menschen in Deutschland? Diese Frage gehört zu den aktuellen Fragen unserer Zeit. Schließlich ist in Deutschland der demografische Wandel im EU-Vergleich mit am weitesten fortgeschritten. „Wir nehmen den ‚Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen‘ am 15. Juni zum Anlass, einige unbequeme Fragen zu stellen. Da wäre zum Beispiel die Frage wie wir im Alter gepflegt werden wollen“, sagt Birgit Eckhardt, die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V.
Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der niedersächsischen Wohlfahrtsverbände aus dem Frühjahr 2018 mussten freie Träger in Niedersachsen 1.700 Versorgungsanfragen ablehnen und 70 Pflegeverträge kündigen. Der Pflege-Notstand, den die Wissenschaft seit vielen Jahren prognostiziert, ist im Alltag älterer Menschen angekommen. Nach jahrelanger Zurückhaltung haben führende Sozialpolitiker den Handlungsbedarf erkannt. Dennoch sind sie noch nicht über das Diskussionsstadium hinausgekommen. Nach wie vor fehlen gute, praktikable Konzepte für die Verbesserung der Arbeitssituation in der ambulanten Pflege oder Lösungen gegen den akuten Fachkräftemangel.
Gewalt in der Pflege ist ein weiteres unangenehmes Thema. Wie kann hier gegengesteuert werden? „Durch eine hohe Professionalität und in jahrelanger Erfahrung gewachsene Qualitätsstandards und natürlich durch mehr Pflegekräfte“, ist sich Birgit Eckhardt sicher. „Auch pflegende Angehörige dürfen nicht mit der Last allein gelassen werden. Sie kennen ihre Rechtsansprüche oft nicht und wissen nicht, an welcher Stelle sie entlastet werden können.“
Erstmals kommt seit den Gräueltaten der Nazis eine Generation von Menschen mit geistigen Behinderungen „in die Jahre“ und wird pflegebedürftig. Das stellt die Gesellschaft vor weitere Herausforderungen. Die Frage: Wer soll das finanzieren? drängt sich auf. Hier ist die Politik gefordert, schnell Klarheit und Fakten zu schaffen, etwa im Zuge der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG).
„Bei den Fragen rund um Qualität oder auch Gewalt in der Pflege gibt es kein Erkenntnisdefizit, es liegt vielmehr ein Handlungsdefizit vor. Stress und Überlastung bei den Pflegenden, das ist ‚die eine Seite der Medaille‘. Auf der anderen Seite stehen strukturelle Fragen, die nur von der Politik zu lösen sind, zum Beispiel, ob das System der sogenannten Teilkasko-Pflegeversicherung noch zeitgemäß ist. Die Träger von Pflegeeinrichtungen begrüßen jede Initiative und sei es ‚nur der Tropfen auf den heißen Stein‘ in Form von bundesweit 13.000 Stellen, die hoffentlich auch besetzt werden können. Der Paritätische Niedersachsen steht der Politik mit seiner Erfahrung und seinem Dienstleistungsangebot als Sparringspartner zur Verfügung“, resümiert Birgit Eckhardt.
Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der niedersächsischen Wohlfahrtsverbände aus dem Frühjahr 2018 mussten freie Träger in Niedersachsen 1.700 Versorgungsanfragen ablehnen und 70 Pflegeverträge kündigen. Der Pflege-Notstand, den die Wissenschaft seit vielen Jahren prognostiziert, ist im Alltag älterer Menschen angekommen. Nach jahrelanger Zurückhaltung haben führende Sozialpolitiker den Handlungsbedarf erkannt. Dennoch sind sie noch nicht über das Diskussionsstadium hinausgekommen. Nach wie vor fehlen gute, praktikable Konzepte für die Verbesserung der Arbeitssituation in der ambulanten Pflege oder Lösungen gegen den akuten Fachkräftemangel.
Gewalt in der Pflege ist ein weiteres unangenehmes Thema. Wie kann hier gegengesteuert werden? „Durch eine hohe Professionalität und in jahrelanger Erfahrung gewachsene Qualitätsstandards und natürlich durch mehr Pflegekräfte“, ist sich Birgit Eckhardt sicher. „Auch pflegende Angehörige dürfen nicht mit der Last allein gelassen werden. Sie kennen ihre Rechtsansprüche oft nicht und wissen nicht, an welcher Stelle sie entlastet werden können.“
Erstmals kommt seit den Gräueltaten der Nazis eine Generation von Menschen mit geistigen Behinderungen „in die Jahre“ und wird pflegebedürftig. Das stellt die Gesellschaft vor weitere Herausforderungen. Die Frage: Wer soll das finanzieren? drängt sich auf. Hier ist die Politik gefordert, schnell Klarheit und Fakten zu schaffen, etwa im Zuge der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG).
„Bei den Fragen rund um Qualität oder auch Gewalt in der Pflege gibt es kein Erkenntnisdefizit, es liegt vielmehr ein Handlungsdefizit vor. Stress und Überlastung bei den Pflegenden, das ist ‚die eine Seite der Medaille‘. Auf der anderen Seite stehen strukturelle Fragen, die nur von der Politik zu lösen sind, zum Beispiel, ob das System der sogenannten Teilkasko-Pflegeversicherung noch zeitgemäß ist. Die Träger von Pflegeeinrichtungen begrüßen jede Initiative und sei es ‚nur der Tropfen auf den heißen Stein‘ in Form von bundesweit 13.000 Stellen, die hoffentlich auch besetzt werden können. Der Paritätische Niedersachsen steht der Politik mit seiner Erfahrung und seinem Dienstleistungsangebot als Sparringspartner zur Verfügung“, resümiert Birgit Eckhardt.