Presseartikel
PMS 38/18 v. 21.08.2018
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. und die Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e.V. setzen sich gemeinsam für weitere Verbesserungen des inklusiven Schulsystems ein. Beim gemeinsamen Fachtag „Ist die Inklusion in der Schule gescheitert? – Wo stehen wir in Niedersachsen?“ der beiden Verbände diskutierten 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne über den Stand der Inklusion in der Schule. „Gescheitert ist die inklusive Schule noch nicht“, sagt Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen. „Aber wir sind auch noch lange nicht am Ziel angelangt.“
„An den Regelschulen fehlt Personal, und andererseits brauchen die Förderschulen eine Bestandsgarantie, um dem Elternwillen gerecht werden zu können“, so Birgit Eckhardt weiter. „Denn viele Eltern von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf entscheiden sich immer noch für den geschützten Raum der Förderschule, anstatt ihr Kind mit dem Besuch einer unzureichend ausgestatteten Regelschule zu überfordern.“ Holger Stolz, Geschäftsführer des Lebenshilfe-Landesverbands, ergänzt: „Die Schülerzahlen an den Förderschulen gehen nicht zurück, obwohl die Inklusionsquote an den Regelschulen steigt. Der Bedarf an personell und sachlich gut ausgestatteten Förderschulen ist also nach wie vor da. Dem muss die Landesregierung Rechnung tragen.“
Kultusminister Tonne verteidigte in seiner Rede den Kompromiss der Großen Koalition, die Förderschulen Lernen bei Bedarf länger zu erhalten – perspektivisch aber diesen Schultyp auslaufen zu lassen. Es benötige Zeit, um die Inklusion, die eine „echte Bereicherung“ für die Gesellschaft sei, in der nötigen Qualität umzusetzen. Dazu Birgit Eckhardt: „Eigentlich wissen alle, was für den Erfolg der schulischen Inklusion vonnöten ist. Wir erwarten von der Landesregierung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und dafür auch die nötigen Ressourcen freizugeben. Bildung ist ein Menschenrecht. Echte Teilhabe von Menschen mit Behinderung genauso. Daran muss sich die Landesregierung messen lassen.“ Der Kultusminister kündigte in seiner Ansprache ein Gesamtkonzept an, das sich unter anderem mit der Arbeit von multiprofessionellen Teams im Unterricht beschäftigen soll.
Derzeit besuchen in Niedersachsen etwas mehr als 60 Prozent der Kinder mit erhöhtem sonderpädagogischem Förderbedarf eine Regelschule. Die Inklusionsquote schwankt regional allerdings erheblich, je nach Landkreis zwischen 21 und 87 Prozent. An den weiterführenden Schulen gibt es auch je nach Schultyp erhebliche Unterschiede. Die allermeisten Kinder mit Behinderung besuchen eine Hauptschule, Gymnasien unterrichten derzeit nur etwa ein Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung.
„An den Regelschulen fehlt Personal, und andererseits brauchen die Förderschulen eine Bestandsgarantie, um dem Elternwillen gerecht werden zu können“, so Birgit Eckhardt weiter. „Denn viele Eltern von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf entscheiden sich immer noch für den geschützten Raum der Förderschule, anstatt ihr Kind mit dem Besuch einer unzureichend ausgestatteten Regelschule zu überfordern.“ Holger Stolz, Geschäftsführer des Lebenshilfe-Landesverbands, ergänzt: „Die Schülerzahlen an den Förderschulen gehen nicht zurück, obwohl die Inklusionsquote an den Regelschulen steigt. Der Bedarf an personell und sachlich gut ausgestatteten Förderschulen ist also nach wie vor da. Dem muss die Landesregierung Rechnung tragen.“
Kultusminister Tonne verteidigte in seiner Rede den Kompromiss der Großen Koalition, die Förderschulen Lernen bei Bedarf länger zu erhalten – perspektivisch aber diesen Schultyp auslaufen zu lassen. Es benötige Zeit, um die Inklusion, die eine „echte Bereicherung“ für die Gesellschaft sei, in der nötigen Qualität umzusetzen. Dazu Birgit Eckhardt: „Eigentlich wissen alle, was für den Erfolg der schulischen Inklusion vonnöten ist. Wir erwarten von der Landesregierung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und dafür auch die nötigen Ressourcen freizugeben. Bildung ist ein Menschenrecht. Echte Teilhabe von Menschen mit Behinderung genauso. Daran muss sich die Landesregierung messen lassen.“ Der Kultusminister kündigte in seiner Ansprache ein Gesamtkonzept an, das sich unter anderem mit der Arbeit von multiprofessionellen Teams im Unterricht beschäftigen soll.
Derzeit besuchen in Niedersachsen etwas mehr als 60 Prozent der Kinder mit erhöhtem sonderpädagogischem Förderbedarf eine Regelschule. Die Inklusionsquote schwankt regional allerdings erheblich, je nach Landkreis zwischen 21 und 87 Prozent. An den weiterführenden Schulen gibt es auch je nach Schultyp erhebliche Unterschiede. Die allermeisten Kinder mit Behinderung besuchen eine Hauptschule, Gymnasien unterrichten derzeit nur etwa ein Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung.