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Presseartikel

Aus dem Jahr 2022

"Spannungsfeld Männlichkeit" - Statement von Kerstin Tack

| Aktuelles

Statement vom 12.06.2023

Eine aktuelle repräsentative Befragung im Auftrag von Plan International zeigt:

33 Prozent der 18- bis 35-jährigen Männer in Deutschland halten Gewalt gegenüber Frauen für "akzeptabel".

Eine dominante Rolle von Männern in einer heterosexuellen Beziehung hält sogar die Hälfte der Befragten für gerechtfertigt. Auch queerfeindliche Einstellungen sind unter 18- bis 35-jährigen Männern in Deutschland weit verbreitet.

Dazu sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen:

"Diese Zahlen erschrecken uns und machen uns betroffen. Die Studie zeigt ganz klar: Frauenfeindlichkeit, das Festhalten an veralteten Geschlechterrollen und Klischees, Homo- und Transfeindlichkeit – das sind gesamtgesellschaftliche Probleme. Es sind nicht nur einzelne Bevölkerungsgruppen, die ein Problem mit der Gleichstellung von Frauen und queeren Personen haben. Es sind junge Männer aus allen Teilen der Bevölkerung. Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen.

Um toxischer Männlichkeit und veralteten Geschlechterrollen entgegenzuwirken, benötigen junge Männer mehr und bessere Beratungsangebote, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Bereits Kita und Schule können einen Einfluss auf das Verhalten männlicher Heranwachsender haben. So könnten Schulen und Kitas konkrete Lehrkonzepte mit dem Fokus einführen, überkommene Geschlechterrollen weiter abzubauen. Um mit geschultem Blick auf die Kinder und Jugendlichen eingehen zu können, benötigt das pädagogische Fachpersonal aber die nötigen Ressourcen. Auch in der Ausbildung der pädagogischen Fachkräfte muss angesetzt werden. Der Umgang mit Geschlechterrollen, mit sexistischen Stereotypen und mit homo- und transfeindlichen Einstellungen muss zum verbindlichen Lerninhalt für Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und Lehrkräfte werden.

Weiter sollten junge Männer die Möglichkeit erhalten, sich in Schulen sowie in Freizeit- und Sporteinrichtungen an Vertrauenspersonen zu wenden – ganz niedrigschwellig und kostenlos. Die Politik sollte außerdem Einrichtungen stärken, die Täterarbeit betreiben, und so das Engagement auch für Präventions- und Aufklärungsarbeit intensivieren."

► Die ganze Befragung finden Sie hier: https://www.plan.de/presse/umfragen-und-berichte/spannungsfeld-maennlichkeit.html