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Presseartikel

Aus dem Jahr 2022

Zum Internationalen Tag der Pflege und Betreuung: Care-Arbeit darf keine Frage des Geschlechts sein!

| Aktuelles

PM 27/24 v. 28.10.2024

Der Paritätische Wohlfahrtverband Niedersachsen e.V. möchte anlässlich des Internationalen Tags der Pflege und Betreuung am 29.10.24  für den sogenannten Gender Care Gap sensibilisieren. Dieser weist auf eine Gerechtigkeitslücke hin, da unbezahlte Arbeit im privaten Umfeld wie Pflege alter Menschen, die Betreuung von Kindern und Hausarbeit noch immer überwiegend von Frauen geleistet wird. Laut Statistischem Bundesamt verbrachten Frauen im Jahr 2022 demnach fast doppelt so viel Zeit (44,3 %) mit Care-Aufgaben wie Männer. Das bedeutet nicht nur, dass Frauen nach Feierabend weniger Freizeit haben, sondern hat vor allem auch tiefgreifende Auswirkungen auf ihre beruflichen Chancen, ihre Entlohnung und ihre Altersvorsorge. „Durch Care-Arbeit im häuslichen Umfeld fehlt Frauen oft die Möglichkeit, einer kontinuierlichen Erwerbstätigkeit nachzugehen oder in Vollzeit zu arbeiten. Viele von ihnen unterbrechen dafür ihre Berufslaufbahn oder reduzieren auf Teilzeit“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen.

Das wiederum führt dazu, dass Frauen in der Regel weniger verdienen, ihre beruflichen Ambitionen zurückstellen und sich somit oft auf den Partner verlassen müssen. „Gerade im Alter oder bei veränderten Lebensumständen wie Trennung oder Scheidung hat dies zur Folge, dass Frauen oft wirtschaftlich schlechter dastehen und ihre Altersabsicherung unzureichend ist“, betont Kerstin Tack. Und weiter: „Für uns als Paritätischer Niedersachsen ist klar, dass wir diese Gerechtigkeitslücke so nicht akzeptieren können und wollen. Hier muss ein Umdenken stattfinden!“


Hintergrund: Der seit 2019 bestehende Internationale Tag der Pflege und Betreuung wurde 2023 von den Vereinten Nationen als International Day of Care and Support adaptiert. Auch 2024 will der 29.10. dafür sensibilisieren, das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege und die Notwendigkeit von Investitionen in eine widerstandsfähige und integrative Pflegewirtschaft zu schärfen.